Auftakt für NRW-Tanzfestival am Mittwoch in Viersen
Aufgrund der Pandemie findet alles rein digital statt.
VIERSEN Seitdem das Festival „tanz nrw“2007 aus der Taufe gehoben wurde, beteiligt sich die Stadt regelmäßig mit außergewöhnlichen Tanzaufführungen und Performances. In diesem Jahr ist Viersen erstmalig die Ehre zugekommen, das Festival zu eröffnen. Neun Aufführungsorte sind vom 28. April 9. Mai, dabei: Neben Viersen sind das Bonn, Düsseldorf, Essen, Köln, Krefeld, Mülheim an der Ruhr, Münster und Wuppertal. Aufgrund der Corona-Pandemie ist das Festival zum ersten Mal vollständig digital zu erleben. Die Tickets ab einem Preis von einem Euro sind über die Plattform www. dringeblieben.de zu erwerben. Über diese Seite werden auch alle Veranstaltungen gestreamt. So können die Tanz-Interessierten mühelos in alle Städte „reisen“.
Eröffnet wird das Festival am Mittwoch, 28. April, um 20 Uhr mit einem Stream aus der Festhalle. Dann werden auch die Video-Grußworte von Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) und der NRW-Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (parteilos) zu hören sein. Mit Funkenmariechen wird danach das Festival künstlerisch eröffnen. In dem Stück „Cobra Blonde“von Reut Shemesh, Choreografin am Tanzhaus NRW, wird mit der Verknüpfung des traditionellen deutschen Gardetanzes und der zeitgenössischen Tanzkunst gespielt. „Cobra Blonde“wird live in der Festhalle aufgenommen und online gezeigt.
Bereits um 18 Uhr kann man am Mittwoch ein Video der Installation „Die ultimativ positive, performativ installative, relativ alternative Schöpfung“der Kompanie Hartmannmueller erleben. Aufgenommen wurde die Performance in der
Städtischen Galerie. Im Eingangssaal der Galerie haben Simon Hartmann und Daniel Ernesto Mueller eine Art modernes Laboratorium errichtet. Die Installation ist Teil der Ausstellung „Tanz und Kunst“, die Galerie-Leiterin Jutta Pitzen, aus Anlass von „tanz nrw“konzipiert hat und die einen interessanten Bogen von den Anfängen des freien, unabhängigen Tanzes, wie er um die Wende zum 20. Jahrhundert aufkam, über die fantastischen Figuren des Bauhaus-Künstlers Oskar Schlemmer bis zum zeitgenössischen Tanz schlägt. Die Ausstellung konnte wegen der verschärften Corona-Maßnahmen nicht eröffnet werden.
Ebenfalls am Mittwoch, 28. April, um 19 Uhr, gibt es „Flounce into flounce“. Flounce bedeutet „stolzieren“. In der Performance von Seongmin Yuk bewegen sich Tänzer aneinander vorbei, ohne einander zu begegnen. Am Sonntag, 2. Mai, 15 Uhr, und Montag, 3. Mai 11 Uhr, geht es mit einer Aufführung für Kinder und Jugendliche weiter. „Boys don’t dance“behauptet die Kompanie E-Motion/Takao Baba. Der Tänzer spielt mit den Tanzbewegungen, die Kinder und Jugendliche aus dem Netz kennen und imitieren. Am Freitag, 7. Mai, 21 Uhr, wird „Cherchez la femme“von der Cooperative MArua Morales gestreamt. Es geht – wie der Titel „Sucht die Frau“schon sagt – um den weiblichen Körper.
Eine Besonderheit ist das Projekt von deufert&plischke „Just in time“. Am Mittwoch, 5.Mai, 19 Uhr, veranstalten die Tänzer einen Workshop, in dem Tänze und Tanzerfahrungen diskutiert und ein „Brief an den Tanz“formuliert werden. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt. Anmeldungen unter workshop@ tanz-nrw-aktuell.de.