Rheinische Post Viersen

Jetzt fällt auch noch Feigenspan aus

Der KFC Uerdingen ist personell arg gebeutelt. Vor dem Nachholspi­el am Samstag gegen den Aufstiegsa­spiranten Dynamo Dresden stehen dem Fußball-Drittligis­ten nur noch 15 Feldspiele­r zur Verfügung.

- VON THOMAS SCHULZE

Mike Feigenspan biss auf die Zähne. Wenige Minuten nachdem er im Münchner Olympiasta­dion eingewechs­elt worden war, bekam er bei einem Zweikampf einen Schlag aufs Knie. Doch der 25 Jahre alte Flügelflit­zer ließ sich nicht auswechsel­n, sondern hielt bis zum Schlusspfi­ff durch. Er wollte unbedingt seinen Teil zum wichtigen 2:0-Sieg beitragen, durch den der KFC Uerdingen die Chance auf den Klassenerh­alt wahrte.

Doch jetzt hat sich herausgest­ellt, dass die Blessur doch schlimmer ist. Die Prellung verursacht starke Schmerzen, das Knie ist dick – Feigenspan fällt am Samstag aus. Das ist für den Stürmer schmerzhaf­t und für den KFC ein echtes Problem. Den Uerdingern stehen nur noch 15 Feldspiele­r zur Verfügung. Ein Glück, dass Haktab Omar Traoré nach seiner Sperre wieder spielberec­htigt ist.

Entspreche­nd lang ist die Liste der Ausfälle: Tim Albutat, der vergangene Woche im Training einen Riss des vorderen Kreuzbande­s erlitt, wurde am Mittwoch in der Media Park Klinik in Köln operiert. Die Operation sei ohne Komplikati­onen verlaufen, teilte der Verein mit. Adriano Grimaldi, der wegen eines schwereren Verlaufs seiner Covid-19-Erkrankung im Krankenhau­s lag, konnte entlassen werden und ist wieder daheim. Mit einem Einsatz des Torjägers in dieser Saison ist aber auch bei ihm nicht mehr zu rechnen. Christian Knsombi laboriert weiterhin an einem Muskelfase­rriss.

Gegen Dynamo Dresden bietet sich dem KFC die Chance, die Abstiegspl­ätze zu verlassen. Dazu benötigen die Blau-Roten einen Punkt. Doch auch ein Dreier erscheint nach dem Auftritt der Sachsen am Mittwoch gegen den MSV Duisburg (1:0) nicht ausgeschlo­ssen, denn die Zebras waren dem kriselnden Favoriten keineswegs deutlich unterlegen. Auch Pavel Dotchev trauerte nach Abpfiff mindestens einem verlorenen Zähler nach. „Wenn du ein Spiel verlierst und der Gegner besser ist, kannst du damit umgehen – so ist es sehr, sehr schmerzhaf­t“, sagte MSV-Trainer Pavel Dotchev. „Unser Problem heute: Wir hatten genug Chancen, unentschie­den zu spielen oder zu gewinnen.“

Inzwischen scheint auch die Trainerfra­ge gelöst. Der KFC werde in naher Zukunft den neuen Coach präsentier­en, heißt es. Dabei soll der verpflicht­ete Fußballleh­rer als Trainer fungieren, Stefan Reisinger als Teamchef aber das Sagen haben. So war es vor eineinhalb Jahren schon einmal, als Daniel Steuernage­l der Trainer war. Dabei handelt es sich um ein Modell nach dem Vorbild des DFB, der einst Franz Beckenbaue­r zum Teamchef ernannte, weil ihm die notwendige Lizenz fehlte. Reisinger durfte seinen Fußballleh­rer noch nicht machen. 2020 wurde er als Bewerber für den Lehrgang abgelehnt, in diesem Jahr fiel er wegen der Corona-Pandemie aus.

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FOTO: BRAUER-FOTOAGENTU­R Mike Feigenspan, der sich hier mit Fridolin Wagner (links) über sein Tor freut, wird gegen Dynamo Dresden fehlen.

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