Rheinische Post Viersen

Konstante Geideck – bald macht er die 500 voll

Borussias Co-Trainer kam 2009 aus Bielefeld. Adi Hütter wird sein sechster Cheftraine­r sein.

- VON KARSTEN KELLERMANN

Mit der Zukunft über die aktuelle Saison hinaus hat sich Frank Geideck noch nicht im Detail befasst. Er weiß, dass er ab dem 1. Juli einen neuen Chef haben wird bei Borussia, das reicht ihm vorerst. Adi Hütter wird der sechste Cheftraine­r sein, mit dem Geideck, 54, arbeitet, seit er 2009 mit Michael Frontzeck von Arminia Bielefeld nach Gladbach kam.

In 61 Spielen war Geideck Frontzecks Assistent, 189 Spiele kamen mit Lucien Favre zusammen, 62 mit Nachfolger André Schubert, 98 mit Dieter Hecking und mit Marco Rose werden es bis zum Saisonende 88 sein. Dass Geideck, der am Freitag 4321 Tage im Amt ist und nach Torwarttra­iner Uwe Kamps (seit 1. Juli 2004) der Zweitewigs­te im aktuellen Gladbacher Trainer-Stab ist, auch bei Hütter dableiben wird, hat Manager Max Eberl längst klargestel­lt.

„Frank Geideck ist 2009 zu uns gekommen und seitdem geblieben. Wir schätzen seine Qualitäten sehr, er ist ein sehr loyaler Mitarbeite­r und wir freuen uns, dass wir ihn haben. Er ist eine Konstante, über die wir sehr glücklich sind, und er wird auch unter Adi Hütter weiter Co-Trainer bleiben“, sagte er zuletzt auf Nachfrage unserer Redaktion.

Einmal mehr bekommt Geideck neue Kollegen: Hütter wird Christian Peintinger (54) und Armin Reutershah­n (61), den gebürtigen Duisburger, mitbringen. „Es ist legitim, dass der neue Trainer seine engsten Vertrauten mitbringt, bei allen anderen Staff-Mitglieder­n haben wir uns als Verein aber dazu entschiede­n, dass wir diese stellen“, sagte Eberl.

„Natürlich kennt man sich, da man sich bei den Spielen das eine oder andere Mal über den Weg gelaufen ist“, sagte Geideck. 2009 war er der, der mitkam. Mit Manfred Stefes war er Frontzecks Assistent, Lucien Favre und André Schubert übernahmen das Duo, bei Hecking ersetzte Dirk Bremser Stefes, Rose brachte zwei Assistente­n mit, die mit Geideck den „Boss“unterstütz­ten: Alexander Zickler und René Maric, später wurde Oliver Neuville dazu genommen.

In der neuen Konstellat­ion wird sich Geidecks Aufgabenbe­reich wohl auch wieder ein wenig ändern, doch mit einer wechselnde­n Kollegensc­haft umzugehen, ist für Geideck ein wesentlich­er Teil des Jobs als Co-Trainer. „Es ist meine Aufgabe, mich auf den Trainer einzustell­en“, sagte er im Gespräch mit unserer Redaktion.

Er sieht es für sich als ständige Fortbildun­g in Sachen Fußball. „Das Spiel entwickelt sich immer weiter. Es sind mit jedem Trainer neue Aspekte dazu gekommen. Ich vergleiche das immer mit einem Gebäude: Wir haben ein sehr gutes Fundament in Gladbach, und mit jedem Trainer gibt es eine neue Etage dazu“, sagte Geideck. Was Marco Rose angeht, sei vor allem die aktive Defensivar­beit ein Thema, um das Geidecks Denke und Borussias Fußball erweitert wurden.

Bei Geideck laufen die Fäden der verschiede­nen Trainerphi­losophien, deren Quintessen­z der Borussen-Fußball heute ist, zusammen. Deswegen ist er so wichtig, auch für Hütter. Dessen Art, Fußball spielen zu lassen, hat sich Geideck schon genauer angeschaut. Schließlic­h war Hütters Eintracht Frankfurt zuletzt und schon einige Mal davor Borussias Gegner, da ging es um die Spielvorbe­reitung. So hat Geideck längst ein Gefühl dafür entwickelt, wie Hütter tickt. Hütter, der Neue, weiß indes, dass Geideck weiß, wie Borussia tickt. Das macht ihn so wertvoll, er ist quasi die Speicherka­rte aller Aspekte des Gladbach-Fußballs der Neuzeit.

Für diesen und den damit verbundene­n Aufschwung vom ständigen Abstiegska­ndidaten bis hin zum Champions-League-Teilnehmer steht auch der Name Geideck. Bis zum 30. Juni 2022 ist sein Vertrag bislang datiert, es wäre keine Sensation, wenn es auch danach weiterging­e mit dem gebürtigen Bielefelde­r und den Borussen.

Mit dem Rose-Clan nach Dortmund zu wechseln, „war nie ein Thema, ich fühle mich bei Borussia sehr wohl und freue mich in Zukunft auf die neue Situation“, sagte Geideck. In der neuen Saison, seiner zwölften in Gladbach, steht ein Jubiläum an, das definitiv belegt, dass Geideck eine absolute Konstante bei Borussia ist: 495 Spiele als „Co“hat er in Gladbach bis jetzt absolviert, bald macht er die 500 voll.

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FOTO: TEAM2SPORT­PHOTO Es werden 88 Spiele: Frank Geideck mit Marco Rose.
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FOTO: IMAGO 98 Spiele: Frank Geideck mit Dieter Hecking.
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FOTO: IMAGO 62 Spiele: Frank Geideck mit André Schubert.
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FOTO: DIETER WIECHMANN 61 Spiele: Frank Geideck mit Michael Frontzeck.

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