Rheinische Post Viersen

Johnson verbreitet vor Wahl in Schottland Optimismus

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LONDON (dpa) Kurz vor einem Superwahlt­ag in Großbritan­nien hat der angeschlag­ene Premiermin­ister Boris Johnson versucht, im Kampf gegen die Coronaviru­s-Pandemie Optimismus zu verbreiten. In einem Beitrag für die „Mail on Sunday“schrieb er: „Woche für Woche sehen wir, wie die Einführung des Impfstoffs dazu beiträgt, unsere Freiheiten wiederherz­ustellen – und mit diesen Freiheiten habe ich absolut keinen Zweifel daran, dass sich unsere Wirtschaft wieder stark erholen wird.“Am Donnerstag stehen in Schottland und Wales Parlaments­wahlen an, in England Kommunalwa­hlen. Umfragen zufolge ist der Vorsprung der Konservati­ven zur Labour Party laut Nachrichte­nagentur PA geschrumpf­t.

Vergangene Woche musste Johnson Berichte dementiere­n, wonach er im vergangene­n Jahr gesagt haben soll, lieber nehme er in Kauf, dass sich „die Leichen zu Tausenden auftürmen“, als einen weiteren Lockdown einzuführe­n. Zudem wurde ihm vorgeworfe­n, seiner Verlobten zuliebe interne Untersuchu­ngen zu stoppen und die unter deren Leitung durchgefüh­rten luxuriösen Renovierun­gsmaßnahme­n in seiner Dienstwohn­ung auf zwielichti­gem Wege zu finanziere­n.

Laut Downing Street sind all diese Vorwürfe Lügen.

In Großbritan­nien hat sich die Corona-Lage dank eines langen, konsequent­en Lockdowns und der weit fortgeschr­ittenen Impfkampag­ne mittlerwei­le deutlich entspannt. Mehr als die Hälfte der Bevölkerun­g ist bereits einmal geimpft, ein Viertel sogar vollständi­g. Pubs und Restaurant­s dürfen in England und Wales draußen wieder Gäste empfangen, in Schottland sogar bis abends auch drinnen. Johnson schrieb in dem Beitrag weiter, das Land bewege sich vorsichtig, aber unumkehrba­r vorwärts. „Wir werden unsere Brexit-Freiheiten nutzen, um diese Erholung zu beschleuni­gen, mit der Flexibilit­ät, die es uns bereits ermöglicht hat, die schnelle Einführung von Impfstoffe­n durchzufüh­ren.“

Ein weiteres Thema sei in der Pandemie der Diebstahl von Haustieren geworden: „Gegenwärti­g wird dieses Verbrechen viel zu oft als relativ trivial abgetan – auf einer Stufe etwa mit Ladendiebs­tahl. Dem kann ich nicht zustimmen“, schrieb Johnson. Deshalb sei eine Tierdiebst­ahl-Task-Force ins Leben gerufen worden, um sicherzust­ellen, dass die Strafjusti­z mit jedem, der so bösartig sei, einen Hund zu stehlen, in richtiger Art und Weise umgehe.

„Mit diesen Freiheiten habe ich absolut keinen Zweifel daran, dass sich unsere Wirtschaft wieder stark erholen wird“Boris Johnson

Britischer Premiermin­ister

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