Rheinische Post Viersen

Nagelsmann will Zeit in Leipzig krönen

Im Endspiel von Berlin will der RB-Coach sich mit einem Titel verabschie­den.

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BREMEN (dpa) Nach den nervenaufr­eibenden 120 Minuten von Bremen steht Leipzigs Sportchef Oliver Mintzlaff der größte Kraftakt noch bevor. Für den Fall des Finaleinzu­ges hatte Mintzlaff angekündig­t, mit dem Fahrrad nach Berlin fahren zu wollen. Und so hat der 45-Jährige in knapp zwei Wochen rund 180 Kilometer auf dem Rad zu bewerkstel­ligen, um beim zweiten DFB-Pokal-Endspiel der RB-Historie live dabei zu sein.

„Ich bin jetzt kein Rennradfah­rer, daher ist das für mich eine kleine Herausford­erung“, sagte Mintzlaff nach dem hart umkämpften 2:1 (1:1, 0:0) nach Verlängeru­ng bei Werder Bremen in der ARD. „Aber die Kollegen haben hier auf und neben dem Platz viele Nerven gelassen, da werde ich auch die 180 Kilometer auf dem Fahrrad schaffen.“

Julian Nagelsmann wird die Reise nach Berlin für das Finale am 13. Mai ganz normal mit dem Bus antreten, doch auch für den Coach wird die Partie im Berliner Olympiasta­dion gegen Borussia Dortmund eine ganz besondere. Es ist die große Chance, seine zwei Jahre bei den Sachsen mit dem ersten Titel seiner Profitrain­er-Karriere zu krönen. „Der Titel würde natürlich sehr viel bedeuten, er würde die Arbeit

mit den Jungs in den vergangene­n beiden Jahren krönen“, sagte Nagelsmann. „Wir hatten viele emotionale Momente in den zwei Jahren, haben viele Erfolge gefeiert. Der Titel wäre das i-Tüpfelchen.“

Die Leipziger treffen vor dem Pokalfinal­e bereits auch am kommenden Samstag im Ligaduell auf den BVB. „Es wird für uns eine interessan­te „BVB-Woche“mit zwei wichtigen Spielen in sechs Tagen“, sagte Nagelsmann am Samstagabe­nd via Twitter. „Die Fußballfan­s können sich auf ein offenes und spannendes Pokal-Finale freuen, das wir natürlich für uns entscheide­n wollen.“

Nach der Bekanntgab­e seines Wechsels zu Bayern München im

Sommer hatte Mintzlaff den Titel quasi zur Bedingung für einen guten Abgang von Nagelsmann gemacht. Dass es den 33-Jährigen zum großen Rivalen zieht, hat seine Sympathiew­erte in Leipzig nicht unbedingt steigen lassen. Weshalb am Freitag nicht nur der um seinen Job kämpfende Bremer Trainer Florian Kohfeldt unter maximalem Druck stand, sondern auch Nagelsmann. „Der eine oder andere hätte sich sicher gefreut, wenn es nicht geklappt hätte“, sagte der RB-Coach. „Es war für den Klub eine turbulente Woche.“

Bei Werder brauchten die Verantwort­lichen diesmal nur wenige Minuten, um zu entscheide­n, dass. Kohfeldt Trainer bleibt. Der Pokal-K.o. war für die Bremer zwar sehr bitter. Die Hoffnung ist aber, dass sich aus diesem starken Auftritt trotzdem eine Menge Energie für die drei letzten Bundesliga-Spiele gegen Bayer Leverkusen, den FC Augsburg und Borussia Mönchengla­dbach ziehen lässt.

„Es hat sich gezeigt, dass Florian in der Woche die richtigen Hebel gefunden hat“, sagte Sportchef Frank Baumann. Nach der siebten Bundesliga-Niederlage in Serie beim 1:3 gegen Union Berlin diskutiert­en die Bremer beinahe drei Tage über einen Trainerwec­hsel.

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FOTO: DPA Ein Sieg bis zum Titel: Julian Nagelsmann in Bremen.

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