Rheinische Post Viersen

Struff verliert Finale von München

Der Warsteiner verpasst seinen ersten Turniergew­inn auf der ATP-Tour.

- VON MANUEL SCHWARZ

MÜNCHEN (dpa) Jan-Lennard Struff mühte sich bei seiner Premiere nach Kräften und spielte mutig auf – dieser Gegner aber war einfach zu stark. Der deutsche Tennisprof­i hat beim Sandplatzt­urnier von München das Finale gegen Nikolos Bassilasch­wili verloren und seinen ersten Titel auf der ATP-Tour verpasst. Der Davis-CupSpieler aus Warstein unterlag dem humor- und schnörkell­osen auftretend­en Georgier am Sonntag in einem Hochgeschw­indigkeits­duell praktisch ohne längere Ballwechse­l mit 4:6, 6:7 (5:7). „Ich habe alles dagegen geworfen, was ich hatte. Aber ich kam nie in die Offensive, er war einfach zu gut“, sagte Struff im BR. „Er hat heute brutal serviert.“

Die einzige Breakchanc­e des ganzen Spiels, das im ersten Durchgang wegen Regens für eine halbe Stunde unterbroch­en wurde, konnte er im zweiten Satz nicht nutzen. Nach nur 85 Minuten nutzte der einstige Weltrangli­sten-16. den zweiten Matchball. Struff schloss auch das 171. ATP-Turnier seiner Karriere ohne Titel ab, durfte sich aber immerhin mit der Rückkehr in die Top 40 der Welt trösten.

Die Klasse von Bassilasch­wili kennt Struff nur zu gut, die beiden haben oft zusammen trainiert. In München war der Georgier nicht zu stoppen. Im ganzen Turnier gab er keinen Satz ab, am Samstag hatte er den an Nummer zwei gesetzten Norweger Casper Ruud deutlich mit 6:1, 6:2 geschlagen. Auch Struff brauchte beim 6:4, 6:1 gegen Alexander-Zverev-Bezwinger Ilja Iwaschka nur zwei Sätze – nach den zwei knüppelhar­ten und schwer erkämpften Drei-Satz-Erfolgen zuvor konnte er etwas Kraft sparen.

Der Start gegen Bassilasch­wili misslang dann ähnlich wie jener tags zuvor, Struff kassierte gleich zum Auftakt ein Break – es war letztlich das entscheide­nde. Danach fing sich der Sauerlände­r und brachte seine Services souverän durch. Allerdings blieb sein Gegner makellos, brachte seine Schläge immer wieder druckvoll und platziert unter, ließ sich auch von einer Regen-Unterbrech­ung nicht verunsiche­rn und sicherte sich nach 34 Minuten den ersten Satz.

Bassilasch­wili zog sein schnörkell­oses Spiel durch. Der Sportler, der aktuell ohne Trainer auf der Tour unterwegs ist, ließ sich gar nicht auf lange Ballwechse­l ein, sondern punktete immer wieder durch platzierte Schläge und häufige Winner. Er ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als der Schiedsric­hter gleich mehrmals Entscheidu­ngen der Linienrich­ter zu seinen Ungunsten änderte.

Eine einzige Breakchanc­e sprang für Struff heraus – aber die konnte er im zweiten Satz beim Stand von 3:2 nicht nutzen. Im Tiebreak hatte dann Bassilasch­wili das bessere Ende für sich.

 ?? FOTO: SVEN HOPPE/DPA ?? Zum ersten Mal erreichte Struff ein ATP-Finale.
FOTO: SVEN HOPPE/DPA Zum ersten Mal erreichte Struff ein ATP-Finale.

Newspapers in German

Newspapers from Germany