Struff verliert Finale von München
Der Warsteiner verpasst seinen ersten Turniergewinn auf der ATP-Tour.
MÜNCHEN (dpa) Jan-Lennard Struff mühte sich bei seiner Premiere nach Kräften und spielte mutig auf – dieser Gegner aber war einfach zu stark. Der deutsche Tennisprofi hat beim Sandplatzturnier von München das Finale gegen Nikolos Bassilaschwili verloren und seinen ersten Titel auf der ATP-Tour verpasst. Der Davis-CupSpieler aus Warstein unterlag dem humor- und schnörkellosen auftretenden Georgier am Sonntag in einem Hochgeschwindigkeitsduell praktisch ohne längere Ballwechsel mit 4:6, 6:7 (5:7). „Ich habe alles dagegen geworfen, was ich hatte. Aber ich kam nie in die Offensive, er war einfach zu gut“, sagte Struff im BR. „Er hat heute brutal serviert.“
Die einzige Breakchance des ganzen Spiels, das im ersten Durchgang wegen Regens für eine halbe Stunde unterbrochen wurde, konnte er im zweiten Satz nicht nutzen. Nach nur 85 Minuten nutzte der einstige Weltranglisten-16. den zweiten Matchball. Struff schloss auch das 171. ATP-Turnier seiner Karriere ohne Titel ab, durfte sich aber immerhin mit der Rückkehr in die Top 40 der Welt trösten.
Die Klasse von Bassilaschwili kennt Struff nur zu gut, die beiden haben oft zusammen trainiert. In München war der Georgier nicht zu stoppen. Im ganzen Turnier gab er keinen Satz ab, am Samstag hatte er den an Nummer zwei gesetzten Norweger Casper Ruud deutlich mit 6:1, 6:2 geschlagen. Auch Struff brauchte beim 6:4, 6:1 gegen Alexander-Zverev-Bezwinger Ilja Iwaschka nur zwei Sätze – nach den zwei knüppelharten und schwer erkämpften Drei-Satz-Erfolgen zuvor konnte er etwas Kraft sparen.
Der Start gegen Bassilaschwili misslang dann ähnlich wie jener tags zuvor, Struff kassierte gleich zum Auftakt ein Break – es war letztlich das entscheidende. Danach fing sich der Sauerländer und brachte seine Services souverän durch. Allerdings blieb sein Gegner makellos, brachte seine Schläge immer wieder druckvoll und platziert unter, ließ sich auch von einer Regen-Unterbrechung nicht verunsichern und sicherte sich nach 34 Minuten den ersten Satz.
Bassilaschwili zog sein schnörkelloses Spiel durch. Der Sportler, der aktuell ohne Trainer auf der Tour unterwegs ist, ließ sich gar nicht auf lange Ballwechsel ein, sondern punktete immer wieder durch platzierte Schläge und häufige Winner. Er ließ sich auch nicht aus der Ruhe bringen, als der Schiedsrichter gleich mehrmals Entscheidungen der Linienrichter zu seinen Ungunsten änderte.
Eine einzige Breakchance sprang für Struff heraus – aber die konnte er im zweiten Satz beim Stand von 3:2 nicht nutzen. Im Tiebreak hatte dann Bassilaschwili das bessere Ende für sich.