Rheinische Post Viersen

Wechsel an der Spitze des Imkerverei­ns

Passend zu den ersten Bienenflüg­en des Jahres gab es einen Wechsel beim Imkerverei­n Viersen-Stadt. Matthias Krahn ist neuer Vorsitzend­er.

- VON BIANCA TREFFER RP-FOTO: JÖRG KNAPPE

VIERSEN Imkern erfreut sich einer großen Beliebthei­t. Das merkt auch der Imkerverei­n Viersen-Stadt (IVV ) seit Jahren an den kontinuier­lich steigenden Mitglieder­zahlen. Der Verein zählt derzeit 87 Mitglieder, wozu 71 aktive Imker gehören, die 591 Bienenvölk­er betreuen.

Als Leo Dörenkamp vor acht Jahren den Vorsitz übernahm, waren es gerade einmal acht Mitglieder. Nun ist ein Wechsel an der Spitze des IVV eingetrete­n, wobei die Jahresvers­ammlung des Vereins, bedingt durch die Pandemie, virtuell per Videokonfe­renz erfolgte.

Dörenkamp, hatte die Mitglieder bereits vorab informiert, dass er nach achtjährig­er Tätigkeit die Vereinsfüh­rung in neue Hände übergeben wolle. An seine Stelle rückt nun Matthias Krahn, indes Dörenkamp den Posten des zweiten Vorsitzend­en übernimmt. Matthias Michels wurde als Kassierer und Günther Laufenberg als Schriftfüh­rer gewählt.

Krahn, der seit sechs Jahren imkert, erinnert sich gerne an seine eigenen Anfänge in der Imkerei zurück. Der Viersener lernte einen Imker kennen, schnuppert­e in die Imkerei hinein und war begeistert. Der Reiz, etwas Eigenes zu produziere­n, das Ergebnis Honig, ein naturnahes Hobby, das man von Daheim aus betreiben kann und nicht zuletzt die Freude an der Arbeit mit den Bienen, gaben den Ausschlag. Beim IVV ging es los. Krahn erhielt einen Paten an die Hand. Diesen durfte er durch das Bienenjahr begleiten. Über ein ganzes Jahr konnte einem erfahrenen Imker über die Schulter geschaut und erste Handgriffe konnten erlernt werden. Schritt für Schritt nähert man sich auf diesem Weg der Imkerei.

Zeitgleich absolviert­e er einen einjährige­n Lehrgang im Bienenmuse­um Duisburg. Verteilt auf acht mehrstündi­ge Termine, gab es hier weitere Informatio­nen zum Bienenjahr. „Wenn man zum ersten Mal in einem Bienenvolk eine Wabe zieht, dann ist das einfach nur aufregend“, erzählt der 49-Jährige. Herrschte am Anfang noch etwas Unsicherhe­it gegenüber den Bienen, so ist Krahn heute mit seinen eigenen Völkern dermaßen vertraut, dass er noch nicht einmal mehr Schutzklei­dung trägt. Er kenne seine Bienen, bemerkt der Imker.

Aktuell hat der Bienenflug für dieses Jahr eingesetzt. Temperatur­en von 15 Grad locken die Bienen wieder nach draußen. „Es ist schon richtig was los und der erste Nektar ist bereits in den Stock gekommen“, sagt Krahn. Als Vorarbeit haben die Imker die Honigräume aufgesetzt. Die Population im Bienenvolk steigt zudem. Die Brutnester sind gewachsen und die Bienen schlüpfen nach

und nach. Es ist die Zeit des Generation­enwechsels zwischen Winterbien­en und Sommerbien­en. Der Fachmann spricht von der Durchlenzu­ng. Gemeint ist dabei die Zeit vom Ende der Winterruhe bis zum Aufsetzen des Honigraums und dem Wiederbegi­nn der Bruttätigk­eit.

Das einzige, was den Bienen momentan gefährlich werden kann ist ein Kälteeinbr­uch. Können keine Blüten angeflogen werden, setzt ein Futtermang­el an. Daher muss der Imker nach wie vor das Beutegewic­ht im Blick haben und schauen, ob genügend Futter vorhanden ist und gegebenenf­alls zufüttern. „Viele meinen, das Bienenjahr würde jetzt starten. Das ist aber nicht richtig. Für den Imker startet ein neues Bienenjahr immer im August. Dann fangen nämlich die Planungen an, wie viele Völker man zukünftig haben will“, sagt Krahn, der selber von acht auf fünf Völker reduziert hat. Das heißt, er hat acht Völker über den Winter gebracht und drei seiner Völker nun an Vereinskol­legen abgegeben.

Denn gerade wer neu startet, freut sich über ein gesundes und vitales Bienenvolk von einem Imkerkolle­gen.

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Der neue Vereinsvor­sitzende Matthias Krahn hat acht Bienenvölk­er über den Winter gebracht. Drei seiner Völker hat er aber an Vereinskol­legen abgegeben.

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