Zeitrahmen für Behindertenbeirat steht
Bei einem Treffen in der Burggemeindehalle am 22. Mai wird das neue Gremium vorgestellt.
BRÜGGEN Start für ein neues Gremium in der Burggemeinde: In der Brüggener Burggemeindehalle findet am Samstag, 22. Mai von 10.30 bis 12.30 Uhr eine Infoveranstaltung der Behindertenvertreter statt. Ziel ist es, Kandidaten mit Handicap zu finden, die sich für den neuen Behindertenbeirat aufstellen lassen möchten. Außerdem sollen Menschen mit Handicap informiert werden, wie sich der Behindertenbeirat in der Kommunalpolitik einbringen kann, wer etwa Anträge stellen darf und an wen sich Bürger mit Anregungen wenden können.
Im September 2020, vor der Kommunalwahl, teilten Brüggens Behindertenbeauftragte Andrea Hanisch (59) und Karl-Heinz Kellerhoff mit, dass beide in der neuen Amtszeit nur noch kommissarisch im Amt bleiben wollten – so lange, bis der neue Behindertenbeirat gegründet ist. Seit zwei Jahren ist bereits die Bildung eines Behindertenbeirats in Brüggen im Gespräch. Dieser soll die Belange von Menschen mit Behinderungen in allen kommunalpolitischen Bereichen vertreten und sich frühzeitig bei Planungen einbringen sowie Anregungen zur Verbesserung der Lebenssituation und Teilhabe von Behinderten geben.
Im April 2019 sprach sich der damalige Ausschuss für Soziales und Senioren für die Gründung eines solchen Gremiums aus. Jörg Rodeike vom Kompetenzzentrum Selbstbestimmt Leben (KSL) aus Düsseldorf begleitete als Berater die Vorbereitungen für die Bildung des Gremiums.
Er steht auch bei der kommenden Infoveranstaltung bei Fragen als Ansprechpartner zur Verfügung.
Karl-Heinz Kellerhoff, ehrenamtlicher Behindertenbeauftragter für Brüggen, hatte sich stets für das Gremium eingesetzt; doch er ist im Dezember 2020 gestorben. Nach seinem Tod setzt Andrea Hanisch, bisher ehrenamtliche Behindertenbeauftragte für Bracht, diese Arbeit fort. Gemeinsam mit Nicole Lemkens (43) sucht sie nun Menschen mit Handicap, die sich künftig in die Gremienarbeit miteinbringen möchten.
„Seit dem Tod von Karl-Heinz Kellerhoff versuche ich, die Arbeit in seinem Sinne weiterzuführen“, sagt Andrea Hanisch. Die 59-Jährige hat nun in Nicole Lemkens jemanden gefunden, der sie gerne bei der Vertretung der Interessen aller Behinderten in Brüggen unterstützt.
Am 12. April fand bereits online ein Netzwerktreffen statt. Dabei wurde nochmals über die Gründung des Behindertenbeirates mit Institutionen und Vertretern von Gruppierungen mit behinderten Menschen gesprochen. Die Mitglieder im Ausschuss für Soziales, Teilhabe und Generationen stimmten der bereits vorbereiteten Satzung zu; auch in der jüngsten Sitzung des gemeidnerats votierten die Mitglieder einstimmig dafür, einen Behindertenbeirat einzurichten.
Künftig werden die Vertreter des Behindertenbeirats an Sitzungen teilnehmen. Sie werden die Ergebnisse der Beratungen des Beirats und Anträge aus dem Netzwerk in die Ausschüsse weitergeben. Neben zwei Vertretern der Gemeindeverwaltung und vier Vertretern von regionalen Organisationen wie etwa das Rote Kreuz, sollen bis zu neun Menschen mit Handicap in den Beirat gewählt werden.
An der Infoveranstaltung können alle in Brüggen lebenden Menschen mit Körperbehinderungen, kognitiv beeinträchtigte Menschen, Blinde und sehbehinderte Menschen, Gehörlose und schwerhörige Menschen, teilnehmen. Bei einer Anmeldung von Gehörlosen wird ein Gebärdendolmetscher für die Infoveranstaltung bestellt.
Die konstituierende Sitzung ist für den Herbst geplant. Danach soll der Behindertenbeirat seine Arbeit aufnehmen. Der Selbsthilfezusammenschluss, das momentane Netzwerk der Behinderten, wird sich dann auflösen.
Fragen und Anmeldung Bei Fragen stehen Andrea Hanisch unter 0176 216 745 70 und Nicole Lemkens unter 0174 33 620 33 per Telefon, SMS oder über Whatsapp zur Verfügung. Wichtig: Bis spätestens 14. Mai müssen sich Interessenten ab 16 Jahre für die Teilnahme an der Infoveranstaltung anmelden, Dies geht per E-Mail an: andrea.hanisch@ brueggen.de.