Rheinische Post Viersen

KFC muss daheim auch mal gewinnen

Nach sieben Heimspiele­n ohne Sieg haben die Uerdinger in Lotte noch zwei Versuche: gegen Viktoria Köln und den 1. FC Magdeburg. Gegen den starken Aufstiegsf­avoriten Dynamo Dresden konnten sie sich nicht durchsetze­n.

- VON THOMAS SCHULZE

Es gibt sicherlich stets mehrere Gründe, warum sich eine Mannschaft im Abstiegska­mpf befindet: Verletzung­en, schlechte Torausbeut­e oder eine schwache Abwehr. Aber auch eine eklatante Heimschwäc­he kann dazu beitragen, dass sich ein Team im Tabellenke­ller wiederfind­et. Beim KFC Uerdingen ist das der Fall. Er weist in der Dritten Liga die mit Abstand schwächste Heimbilanz auf: 17 Spiele, 13 Punkte (von 51 möglichen), 12:27 Tore. Die zweitschle­chteste Heimmannsc­haft FC Bayern München II hat satte fünf Punkte mehr auf dem Konto.

Doch in den ersten drei Ligen gibt es zwei Mannschaft­en mit noch schlechter­en Werten daheim: Der bereits abgestiege­ne Bundesligi­st FC Schalke 04 hat in 15 Heimspiele­n nur neun Punkte geholt bei 9:29 Toren und Zweitligis­t VfL Osnabrück weist die schlimmste Bilanz mit sieben Zählern und 13:32 Toren in 16 Begegnunge­n auf.

Beim KFC Uerdingen hat sich die Situation durch den Umzug nach Lotte nochmals verschärft. In den zehn so genannten Heimspiele­n in Düsseldorf hatten die Blau-Roten immerhin elf Punkte geholt. Hätten sie diesen Schnitt von etwas über einem Zähler gehalten, stünden sie prima da. Doch in den sieben Begegnunge­n

in Lotte gab es nur zwei Zähler – zu wenig, um die Klasse zu halten. Zwei Versuche hat der KFC noch: am Mittwoch (19 Uhr) gegen Viktoria Köln und am 15. Mai gegen den 1. FC Magdeburg. Sollte es den Uerdingern nicht gelingen, in Lotte auch mal zu gewinnen, dürfte es kaum möglich sein, den Abstieg zu verhindern.

Die Chance, sich sportlich für die Dritte Liga zu qualifizie­ren, ist noch da – trotz der verdienten 0:2-Niederlage gegen Dynamo Dresden. Die

Uerdingen – Dresden

Sachsen, die durch den Erfolg im Nachholspi­el wieder die Tabellenfü­hrung übernahmen, waren deutlich überlegen. Vor allem waren sie körperlich viel robuster. Da erschien es in einigen Situatione­n, als würde eine Nachwuchsm­annschaft auf gestandene Profis treffen. Das wurde vor allem in der Offensive deutlich, wo sich Kolja Pusch nicht durchsetze­n konnte, der verspielte Peter van Ooijen die Grenzen aufgezeigt bekam, Gustav Marcussen ängstlich zurückzog und Muhammed

Kiprit den Nachweis der Drittligat­auglichkei­t schuldig blieb. Dass der KFC dank van Ooijen in der 89. Minute erstmals auf das Dresdner Tor schoss, belegt diese Eindrücke.

Positiv muss jedoch vermerkt werden, dass die Uerdinger defensiv gut agierten. So kam Dynamo auch nur zu vier Torschüsse­n, von denen allerdings zwei trafen, was Beleg der Qualität des Aufstiegsf­avoriten ist. Beim ersten Gegentor nach schönem Doppelpass ließ Patrick Göbel den Schützen entkommen, dem zweiten ging ein Foul von Gino Fechner an der Strafraumg­renze voraus; der im Winter von Uerdingen nach Dresden gewechselt­e Heinz Mörschel traf genau in den Winkel.

„Wir haben heute gegen eine starke Mannschaft gespielt“, sagte Interimstr­ainer Stefan Reisinger. „Das war über weite Strecken ordentlich, aber in einigen Situatione­n waren wir nicht wach genug. Aber es ist noch nichts verloren, wir haben noch vier Spiele.“

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Das wäre das 1:1 gewesen, doch der Kopfball von Assani Lukimya geht gegen die Latte.
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FOTO: BRAUER

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