Paukenschlag in Beeck: Nach der Saison hört Thomas Klingen auf
Aus gesundheitlichen Gründen macht der 51-Jährige dann Schluss als Geschäftsführer. Dem Niederrhein bleibt er als Funktionär aber erhalten.
FUSSBALL-REGIONALLIGA Am Sonntag fiel das Nachholspiel des FC Wegberg-Beeck beim VfB Homberg aus. Grund: Beim Gastgeber gab es einige Corona-Verdachtsfälle bei Spielern und Funktionsteam. Für weitaus mehr Aufregung sorgt beim Klub vom Grenzlandring aber eine ganz andere Nachricht: Nach dem letzten Saisonspiel am 5. Juni daheim gegen Rot-Weiss Essen wird Thomas Klingen in Beeck komplett aufhören – sowohl als ehrenamtlicher Geschäftsführer als auch als bezahlter Leiter der Geschäftsstelle. Letzteren Job hatte er als Nachfolger von Helmut Waldhaus im August 2011 angetreten – im Sommer wird Klingen also knapp zehn Jahre für Beeck tätig gewesen sein.
Hauptgrund für diesen überraschenden und für den Verein sehr einschneidenden Schritt sei seine Gesundheit: „Ich habe seit Monaten große gesundheitliche Probleme, schlafe schlecht und habe auch einige konstant ganz schlechte Werte. Mein Arzt hat mir dringend geraten, meine Lebensgewohnheiten grundlegend zu ändern. Ich muss einfach kürzertreten. Ebenso muss ich meine Ernährung umstellen, werde auch selbst wieder mehr Sport machen“, erklärt er.
Beecks jahrzehntelanger Macher Günter Stroinski, im Februar 2020 gestorben, hatte ihn seinerzeit in den Verein geholt. „Ich bin Günter weiterhin mehr als dankbar, dass er mir damals diese Chance gegeben hat. Es waren in Beeck zehn tolle Jahre mit sehr vielen Erfolgen. So sind wir dreimal in die Regionalliga aufgestiegen, und aktuell haben wir ja beste Chancen, die Klasse erstmals auch zu halten“, sagt Klingen – und schiebt nach: „Günter ist mir aber auch ein warnendes Beispiel, dass man unbedingt auf seine Gesundheit achten muss.“
Neben seiner Tätigkeit als Leiter der Geschäftsstelle wurde Klingen auch rasch in den Vorstand gewählt – zunächst war er Zweiter Vorsitzender, seit 2016 Erster Geschäftsführer. Diese Funktion wurde immer wichtiger. Weil Stroinski krankheitsbedingt schon lange vor seinem Tod erheblich kürzertreten musste, lenkte Klingen zunehmend auch die Vereinsgeschicke – erst recht nach Stroinskis Tod und der coronabedingt bis heute anhaltenden Vorsitzenden-Vakanz (noch war eben keine Mitgliederversammlung möglich).
Satzungsgemäß besteht der geschäftsführende Vorstand des FC aus drei Personen: Vorsitzender sowie Erster und Zweiter Geschäftsführer. Ab dem 6. Juni ist dann also nur noch der Zweite Geschäftsführer Marc Kochs, der designierte neue Vorsitzende, im Amt – und formell ab dann der einzig Vertretungsberechtigte. Ins Mark trifft Klingens Abschied vor allem Beecks Macher Werner Tellers. „Gemeinsam mit Thomas habe ich den Verein in den vergangenen zwölf Monaten neu aufgestellt, neue Strukturen geschaffen“, sagt Tellers. Einen Nachfolger gebe es noch nicht. „Ich hoffe aber sehr, dass wir seine Nachfolge zeitig klären können.“
Als Funktionär am Niederrhein macht Klingen aber weiter. Bereits seit Dezember 2003 ist er Vorsitzender des Kreisfußballausschusses Mönchengladbach/Viersen, zudem Leiter der Kreisliga A. Auf Verbandsebene ist er Mitglied im Verbandsfußballausschuss und Staffelleiter der Landesliga 1 und Bezirksliga 4. Dazu ist er Beisitzer im Westdeutschen Fußball-Verband. „Diese Ämter sind aber alle nicht so zeitintensiv wie die in Beeck. Die kann ich also weiter ausüben“, sagt Klingen.