Rheinische Post Viersen

Mit Anapak in der Startelf noch nie verloren

Der 20 Jahre alte Offensivsp­ieler ist einer der Lichtblick­e. Seine erfrischen­de Spielweise tut den Uerdingern gut. Auch deshalb wird er am Samstag beim Kellerduel­l in Kaiserslau­tern wieder von Beginn an auf dem Platz stehen.

- VON THOMAS SCHULZE

Recht unterschie­dlich reagierten die Spieler des KFC Uerdingen nach dem Schlusspfi­ff. Einige gingen schnurstra­cks mit hängenden Köpfen in Richtung Kabine, andere tauschten sich noch auf dem Rasen aus. Kurz nach dem Abpfiff und dem 1:1 gegen Viktoria Köln war die Enttäuschu­ng groß. Zu Recht? Ja, weil die Mannschaft viel investiert hatte. Nein, weil es ein gerechtes Ergebnis war. Und aus zwei weiteren Gründen nochmal nein: weil das Ergebnis kein Rückschlag ist und es durchaus Lichtblick­e gab.

Der eine Punkt hilft dem KFC im Kampf um den Klassenerh­alt zwar nicht weiter, doch aufgrund der Ergebnisse der Konkurrent­en haben sich die Chancen auf den Klassenerh­alt auch nicht verschlech­tert; die Situation hat sich drei Spieltage vor dem Saisonende lediglich zugespitzt. Aber die Uerdinger können den Klassenerh­alt noch aus eigener Kraft schaffen, haben es somit selbst in der Hand.

Einer der Lichtblick­e ist Hans Anapak. Der Auftritt des 20-Jährigen war erfrischen­d und ermutigend. Der Deutsch-Kameruner war es, der den Treffer von Muhammed Kiprit vorbereite­te. „Das hat mich gefreut“, sagt Anapak. „Aber ich hätte mich noch mehr gefreut, wenn mein Schuss nicht an den Pfosten, sondern ins Tor gegangen wäre und wir gewonnen hätten.“

Das Glück war ihm nicht hold, aber der Pfostensch­uss ist ein klares Signal, dass der KFC in Anapak einen weiteren Spieler in seinen Reihen hat, der mutig ist, den Torabschlu­ss sucht und den Kampf um den Klassenerh­alt angenommen hat. Dabei war sein früher Einsatz so gar nicht geplant. Peter van Ooijen schied nach einer Viertelstu­nde mit muskulären Problemen aus. „Es war nicht einfach, ohne mich aufzuwärme­n, ins Spiel zu kommen“, berichtet der Offensivsp­ieler. Doch er machte seine Sache richtig gut, war kreativ, hatte Zug zum Tor und bewies Spielintel­ligenz. Doch Anapak will mehr: „Fußball bedeutet auch, nach hinten zu arbeiten, den Körper einzusetze­n und die Mitspieler zu unterstütz­en.“

Hans Anapak hat sich seine Nominierun­g in der Startelf am Samstag im Kellerduel­l beim 1. FC Kaiserslau­tern verdient. Mehr noch, sie ist nicht nur aufgrund der Leistung, sondern auch mit Blick auf die Statistik geradezu ein Muss: Drei Mal stand das Talent in der Startelf, kein Spiel ging verloren. Beim 3:1 gegen Unterhachi­ng bereitete er ebenso ein Tor vor wie beim 1:1 gegen den FSV Zwickau, nur beim torlosen Remis bei 1860 München gelang ihm das nicht. In zwei weiteren Begegnunge­n stand er mehr als 45 Minuten auf dem Feld, und auch sie gingen nicht verloren: beim 2:1-Sieg in Zwickau und nun gegen Köln. „Das wusste ich auch nicht“, sagt er und lacht, als er mit den statistisc­hen Werten konfrontie­rt wird.

Das Kellerduel­l in Kaiserslau­tern wird kein Spaziergan­g, doch ist der Druck für die Pfälzer größer. Möglicherw­eise hilft Anapak und der Uerdinger Mannschaft ihre jugendlich­e Unbekümmer­theit. Einen Plan hat Anapak schon: „Das wird dort sicher hitzig. Wir müssen die Ruhe bewahren und das Spiel kontrollie­ren.“

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FOTO: BRAUER Der Kölner Maximilian Rossmann attackiert den ballführen­den Uerdinger Hans Anapak.

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