Rheinische Post Viersen

„Unter uns“– Knippertz gibt sein Soap-Debüt

- VON KARSTEN KELLERMANN

Borussias Stadionspr­echer hat eine Gastrolle in der RTL-Vorabendse­rie. Er spielt darin einen Bewährungs­helfer.

MÖNCHENGLA­DBACH Nur ein Telefonat hat es gedauert, um aus Marius Popovic, dem 60 Jahre alten, korpulente­n Glatzkopf, einen schlanken blonden Kerl Anfang 50 zu machen. Einen, der ausschaut wie Torsten Knippertz, Borussias Stadionspr­echer. Knippertz ist über seine Tätigkeit beim Gladbacher Bundesligi­sten hinaus auch Schauspiel­er. Nun flatterte das Drehbuch herein, in dem dieses Rollen-Profil des Marius Popovic beschriebe­n war. Schnell klärte sich auf: Es war überholt, weswegen Knippertz für den Job infrage kam.

„Allein wegen des Namens hat mir die Rolle sofort gefallen, den wollte ich unbedingt in meiner Vita stehen haben“, sagt Knippertz. Er ist gleich hineingesc­hlüpft in den Charakter, der ab dem 20. Mai (und eine woche vorher bei TV Now) in fünf Folgen der Daily Soap „Unter uns“bei RTL auftauchen wird. Popovic ist Bewährungs­helfer und „eher der penible, strenge Typ, der irgendwie manchmal fast Spaß daran hat, andere zu maßregeln“, wie Knippertz sagt über den Charakter, den er bei seinem Soap-Debüt spielt. Am Set in Köln hat Knippertz zwar keinen Gladbach-Fan getroffen, wohl aber einen, der früher in Gladbach Fußball spielt: Akeem van Flodrop war in seiner Jugend Stürmer des 1. FC Mönchengla­dbach.

Nicht ganz so schnell wie die Figur Popovic an Alter und Gewicht verlor, aber Haare dazu gewann, aber trotzdem sehr flott, wurde aus der

Tagesrolle eine Gastrolle. „Der Regisseur hat offenbar Gefallen an Popovic und mir gefunden“, sagt Knippertz. Popovic ist zwar keiner, mit dem der Mime ein Bier trinken würde, doch ist die neue Rolle für ihn ein bisschen Flucht vor der Tristesse, die der Fußball derzeit für ihn als Stadionspr­echer mitbringt. Das Spiel läuft weiter, aber ohne Fans.

„Das ist immer noch der Horror, daran kann ich mich und will ich mich nicht gewöhnen“, sagt Knippertz.

25 Geister-Heimspiele werden es sein, wenn am 15. Mai die letzte Partie im Borussia-Park gegen den VfB Stuttgart vorbei ist. Wegen der Modellkomm­une Mönchengla­dbach gab es die Hoffnung, dass dem letzten Heimspiel-Akt der Saison doch noch einige Fans beiwohnen würden. „Aber der Zug ist abgefahren“, sagte Manager Max Eberl schon am Donnerstag.

„Schade“, findet Knippertz. „Aber ich denke ja positiv und freue mich auf die nächste Saison, wenn dann hoffentlic­h wieder Fans in die Stadien kommen dürfen.“Immerhin hat ihm die ungeliebte Situation ein Erlebnis der besonderen Art beschert: das Champions-League-Achtelfina­le gegen Manchester City, das in Budapest ausgetrage­n wurde, ein Heimspiel im Ausland. Knippertz war als Stadionspr­echer dabei, um Roses Team ein bisschen Borussia-Park-Feeling zu bescheren mit seiner Stimme. Die hat er nun auch Marius Popovic geliehen. Dem „neuen“Popovic.

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