Sanierung der Turnhalle kurz vorm Ziel
Aus einem Problem in den Duschen erwuchs eine Komplettsanierung: Nach der Sommerpause soll die Sanierung der Turnhalle Sassenfelder Straße abgeschlossen sein. Die Halle von 1978 ist dann auf dem neuesten Stand.
LOBBERICH Die Sanierung der Werner-Jaeger-Halle schreitet voran, der Bau eines Multifunktionsbades in Breyell beginnt gerade – da ist die dritte große Baustelle, die der Nettebetrieb übernommen hat, ein wenig in Vergessenheit geraten. Dabei ist die Turnhalle Sassenfelder Straße an der Katholischen Grundschule in Lobberich eine spannende Angelegenheit. Der Bau aus dem Jahr 1978 ist nicht wie viele andere Turnhallen dieser Zeit ein einfacher „Schuhkarton“, sondern weist mit den Anbauten in Wabenform durchaus eine ausgefallene Architektur auf.
Michael Rauterkus, Geschäftsführer Nettebetrieb, kündigt mit berechtigtem Stolz an, dass an der Sassenfelder Straße innerhalb von einem Jahr eine moderne Halle entsteht, auf dem Stand von 2021. Bis auf die Außenmauern wurde die Turnhalle völlig entkernt.
Dieses Großprojekt war nicht von Anfang an so geplant, sondern das Ergebnis von Überlegungen, an dieser Stelle keine Flickschusterei zu betreiben, sondern Nägel mit Köpfen. Angefangen hat die Baustelle im August 2020. Es gab ein Trinkwasserproblem, sprich Legionellen in den Leitungen. Konventionell war das Problem nicht in den Griff zu kriegen, erläutert Astrid Giesen vom Immobilienmanagement beim Nettebetrieb. Schnell stellte sich heraus, dass der Verbundestrich im Bereich der Umkleiden/Duschen nass war. Überall konnte man eine Leckage feststellen. Zusammen mit der Gebäudeversicherung wurde abgesprochen, den Trinkwasserbereich und die Heizung komplett zu erneuern. Die neuen Rohre wurden jetzt nicht mehr im Boden, sondern über die Decke verlegt, um sie so leichter warten zu können.
Michael Rauterkus weist darauf hin, dass bei den Dämmplatten gesunde Baustoffe nach C2C-Maßstäben eingesetzt wurden. Auch wurden die vorhandenen Bänke nicht entsorgt, sondern abgeschliffen und geölt.
Im Hallenbereich wurde der Boden erneuert, und auch der Prallschutz, der defekte Stellen aufwies. Die Halle bekommt noch einen neuen Schwingboden. Die Deckenbeleuchtung braucht dagegen nicht ausgetauscht zu werden. Nach der Sommerpause sollen die Arbeiten abgeschlossen sein, die Halle steht dann wieder für die Schule und die Sportvereine zur Verfügung. Einige neue Geräte werden noch bestellt.
Die Turnhalle, rund 500 Quadratmeter groß, ist keine Wettkampfhalle. Sie weist auch keine Ränge für Publikum auf. Trotzdem ist die Turnhalle sehr gefragt, „Die Turnhalle stand nie leer, es gab immer eine große Nachfrage nach Hallenzeiten“, so Rauterkus weiter. Nicht nur die benachbarte Schule, sondern auch der Behindertenverein und der Vereinssport können nach der Sommerpause wieder über die
Halle verfügen – so weit die Corona-Regeln den Sport in geschlossenen Räumen wieder zulassen. Der Hobbyballsport des TV Lobberich etwa trifft sich seit 20 Jahren in der Turnhalle Sassenfelder Straße. Während der Sanierung der Halle sind die Spieler in die Turnhalle der Realschule am Kornblumenweg in Kaldenkirchen ausgewichen. Auch die Volleyballer (Herren) hatten an der Sassenfelder Straße trainiert. Wann welche Turnhalle genutzt werden kann, entscheidet der Fachbereich Schule, Kultur und Sport der Stadtverwaltung. Dort wird ein Nutzungsplan für alle Turnhallen geführt. Die Nutzungszeiten der Turnhallen sind beschränkt. Die Zeiten, zu denen die einzelnen Turnhallen genutzt werden können, werden zugeteilt.
Die Sanierung der Duschen und Umkleiden schlägt mit rund 300.000 Euro am meisten zu Buche. Dazu kommt die neue Lüftungstechnik für 150.000 Euro. Die Erneuerung des Bodens und des Prallschutzes kostet 130.000 Euro.