Rheinische Post Viersen

Anapak ist nicht der Alleinschu­ldige

Der 20-Jährige erwischt einen extrem schwachen Tag und damit endet seine Serie.

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(ths) Als Hans Anapak in der Halbzeit in der Kabine bleiben durfte, war er wahrschein­lich erleichter­t. Natürlich wusste er, dass er einen schwachen Tag erwischt und nicht das geleistet hatte, was von ihm erwartet wurde und wozu er durchaus imstande ist. Aber das kann einem 20 Jahre alten, noch nicht ausgereift­en Spieler passieren, auch wenn es einem Profi natürlich nicht passieren soll.

Hans Anapak hatte drei Tage zuvor das Uerdinger Spiel belebt, als er gegen Viktoria Köln (1:1) eingewechs­elt worden war. Und auch die Statistik hatte für den Bonner gesprochen, der bei Bayer Leverkusen seine Ausbildung genossen hat. Denn noch nie hatte der KFC verloren, wenn der offensive Mittelfels­pieler beim Anpfiff auf dem Feld gestanden hatte. Diese Serie fand in Kaiserslau­tern ein jähes Ende. Und Anapak war daran maßgeblich beteiligt.

Vor dem frühen Ausgleich spielt er den Ball in der eigenen Hälfte zu dem bedrängten Gino Fechner, und nach dem folgenden Ballverlus­t erzielte Philipp Hercher das 1:1 mit einem Schuss von der Strafraumg­renze, den Torhüter Hidde Jurjus hätte halten müssen, aber unter seinem Körper passieren ließ. Und dann enteilte Hercher, der zum Spieler ds Tages avancierte, zwei Mal seinem Gegenspiel­er Anapak. Vor dem Führungstr­effer

marschiert­e der Lauterer bis zur Grundlinie und passte zurück,wo Felix Götze am Elfmeterpu­nkt mutterseel­enallein stand, weil Dave Gnaase zu spät zurückeilt­e. Und beim dritten Gegentreff­er war es ganz ähnlich, denn auch diesmal spielte Hercher den Ball von der Grundlinie in die Mitte, wo Torjäger Marvin Pourié von Leon Schneider nicht daran gehindert werden konnte, mit dem Knie einzunetze­n.

„Wir haben uns bei den Gegentoren nicht clever verhalten“, sagte Teamchef Stefan Reisinger. „Solche Ballverlus­te im Mittelfeld dürfen natürlich nicht passieren.“Reisinger weiß aber auch: So sehr Hans Anapak dazu beigetrage­n hat, dass die drei Gegentore entstehen konnten – der Alleinschu­ldige für die bittere Niederlage ist er sicherlich nicht. Es kann kaum einer davon ausgenenom­men werden, seinen Beitrag zu dem Misserfolg geleistet zu haben. In der Defensive nicht wach und konsequent genug, und für die Offensive gilt das gleicherma­ßen.

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FOTO: STEFAN BRAUER Dem Uerdinger Hans Anapak wird hier vom Lauterer Kapitän Jean Zimmer der Ball energisch weggegräts­cht.

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