Schützen streichen Neersener „Mega-Party“
(svs) Erhöhte Auflagen, steigende Kosten für Zelte, Musikgruppen oder Gema-Gebühren: Das Schützenwesen befindet sich zumindest ökonomisch gesehen in einer Krise. Immer mehr Schützenvereine erhöhen deshalb die Mitgliedsbeiträge, um den steigenden Ausgaben entsprechende Einnahmen entgegensetzen zu können.
Auch der Schützenverein Klein-Jerusalem steht vor diesem Problem. Bei der Jahreshauptversammlung entschieden die Schützen darum schweren Herzens, das Schützenfest bis auf Weiteres um einen beliebten Programmpunkt zu kürzen: Die „Mega-Party“wird es künftig nicht mehr geben.
„Wir haben vieles überlegt. Aber am Ende mussten wir die Entscheidung so treffen. Die Megaparty ist einfach zu groß und die daraus resultierenden Kosten zu hoch. Darum werden wir wieder auf die Zelt-Normalgröße von 40 mal 20 Meter zurückgehen“, erzählt Wolfgang Peter, Ehrenvorsitzender des Vereins. Um außerdem weitere Gelder einzunehmen, erhöhen die Schützen ab 2025 den Mitgliedsbeitrag. Diesen Schritt waren zuvor bereits andere Vereine und Bruderschaften aus der Region gegangen. In Klein-Jerusalem wurde die Erhöhung auf 90 Euro im Jahr mit großem Verständnis aufgenommen.
Die Schützen ziehen trotz der finanziellen Herausforderungen ein positives Fazit des Jahres 2023. Verantwortlich dafür ist vor allem eine neue Veranstaltung, die fortan zu einer festen Einrichtung werden soll: Das Lichterfest rund um die Kapelle im Spätherbst. Der Termin für dieses Jahr steht bereits fest: Am Wochenende des 8. bis 10. November sollen die Kapelle und der Schlosspark rundherum wieder in einem Lichtermeer erstrahlen und viele Veranstaltungen und Stände Besucher anlocken.
Dabei wollen die Akteure auch in Zukunft zeigen, dass sie weit mehr können als die launige, alkohollastige Schützenfest-Atmosphäre. „Das Lichterfest ist schon nach der ersten Ausgabe unglaublich beliebt, und viele Menschen fragen schon nach der zweiten Ausgabe. Wir alle sind sehr glücklich, dass es so gut angenommen wird, und es zeigt einmal mehr unsere Verbindungen zu unserer emotionalen Heimat, der Kapelle“, sagt Peter.