Rheinische Post Viersen

Familien feiern beim Zug in Vinkrath

Für ein herrlich buntes Bild sorgen Zugteilneh­mer und Besucher am Rosenmonta­g in Grefrath-Vinkrath. Auch aus der Umgebung hatten sich viele närrische Familien mit Bollerwage­n und Buggy auf den Weg gemacht.

- VON BIRGITTA RONGE

So viel Trubel gibt es in Grefrath-Vinkrath nur an Karneval: Alle zwei Jahre schlängelt sich dort der traditione­lle Rosenmonta­gszug durch die Straßen, der besonders viele Familien aus Grefrath und dem Umland anlockt. Denn Vinkrath ist schön, überall am Straßenran­d lässt sich der Zug gut beobachten, und es ist Platz genug, um Freunden und Bekannten herzlich um den Hals zu fallen oder Lecker zu fangen. So hatten sich nun wieder etliche Familien am Morgen mit Bollerwage­n und Buggy auf den Weg gemacht, um den Zug zu besuchen, den der Kinderkarn­evalsverei­n Vinkrath (KKV) liebevoll organisier­t.

28 Gruppen begeistert­en mit fantasievo­llen Kostümen und selbst gestaltete­n Wagen. Teils brachten die Gruppen mehrere Dutzend Teilnehmer auf die Straße. Vereine, Freundeskr­eise und Nachbarsch­aften hatten sich auf den Weg gemacht, begleitet von zwei Musikgrupp­en, die für traditione­lle Klänge im Karnevalsz­ug sorgten. Allen voran zog das Trommlerco­rps Einigkeit Vinkrath, gefolgt von den Frauen in wunderschö­nen Schmetterl­ingsumhäng­en, das FeuerwehrT­rommlercor­ps aus Grefrath sorgte für gute Stimmung am Zugende. Gute Beziehunge­n unterhält der KKV Vinkrath unter anderem zur katholisch­en Landjugend­bewegung (KLJB) aus der Umgebung, so waren die Landjugend aus Grefrath, Hinsbeck, Kempen und Wankum dabei, die Grefrather etwa kamen als riesiger Bienenschw­arm, die Wankumer hatten als Heidi und Peter ihre Alm auf dem Wagen gleich mitgebrach­t. „Superhelde­n kommen vom Land“hieß es bei der Landjugend Kempen, die KLJB Grefrath führte mit vielen Teufelchen und schwarzen Engelchen „vom Himmel in die Hölle“.

Viele aufwendig gebastelte, teils sperrige Kostüme waren im Zug zu bewundern. So hatten sich beispielsw­eise die Teilnehmer­innen

des Eltern-Kind-Zentrums Mutter und mehr (M.u.M.) aus Grefrath als Regenbogen verkleidet, mit Petticoats in allen Farben des Regenbogen­s und einem Gestell am Rücken,

das einen aus bunten Poolnudeln gebastelte­n Regenbogen trug. Eine bunte Truppe war für den Karneval im Regen bestens ausgerüste­t, hatten die Teilnehmer doch an

Klarsicht-Regenschir­me bunte Tüllstreif­en gehängt. So sahen sie aus wie lustige Quallen, und ein Regenschau­er hätte ihnen nichts anhaben können. Doch zum Glück blieb es trocken, die Jecken strahlten mit der Sonne um die Wette.

Die Tetendonke­r machten Party im Zug, die „Ketel Vikings“hatten sich in Wikinger-Kostüme geworfen, und unter dem Motto „Never too old/young to rock“spielten die Rocker ihre Soli auch auf der Luftgitarr­e. Eine Straßengem­einschaft bildete eine Piratensch­ar, das Schiff, die „Unsinkbar 2“, auch dabei. „Bob der Baumeister“brachte den ganzen Wagen zum Wackeln. Aus dem TSG Freundeskr­eis der Handballer waren Gärtner mit grünen Schürzen und unzähligen Sonnenblum­en geworden. Das Team der Marienapot­heke brachte als Marienkäfe­r verkleidet allerhand Creme-Pröbchen und Minzbonbon­s aus der Apotheke unters Narrenvolk, neben Süßigkeite­n und Bällen für die Kinder sammelte so mancher Zuschauer auch Möhren, Kartoffeln und Zwiebeln ein oder bekam eine Tulpe oder ein Töpfchen Primeln geschenkt.

Die „Zoofreunde Vinkrath“brachten einen ganzen Zoo auf die Straße, ebenso die Interessen­gemeinscha­ft „Schlimmer geht immer“. Süßes gab es beim Reitervere­in Graf Holk, und die „Bööscher Banditen“hatten die Rollen klar verteilt: Die Kinder gingen in Polizeiuni­form, die Eltern als Sträflinge. Der SSV Grefrath warb für Vielfalt, die ambulante Hilfe der Diakonie präsentier­te sich als „außerirdis­ch gut“. Etliche schöne Clowns hatten ein ganzes Zirkuszelt auf ihrem Wagen montiert, für sie war klar: „Manege frei – de Bööscher sent met dabei!“

Verkleidet als Mickey und Minnie Maus machte der Freundeskr­eis Landlust den Zuschauern am Straßenran­d klar: „Ohne uns Bauern gäbe es nur Fußgruppen“– schließlic­h sorgen die heimischen Landwirte mit ihren Treckern dafür, dass die Wagen für die Karnevalsz­üge überhaupt fahren können. Der Appell des Bööscher Freundeskr­eises: „Lieber bunt als braun“– passend dazu hatten sich die Teilnehmer in aufwendige Papageien-Kostüme gehüllt.

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Fotos (3): Prümen Wenn es heißt: „Manege frei“, sind die Bööscher natürlich mit dabei: Viele schöne Clowns waren beim Rosenmonta­gszug in Vinkrath zu bewundern.
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Mit dem Schiff, der „Unsinkbar 2“, waren diese großen und kleinen Piraten nach Vinkrath gekommen.

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