Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

FDP und Julis in NRW sehen neue Regeln kritisch

-

DÜSSELDORF (kib) Die Fdp-fraktion und die Jungen Liberalen in NRW tun sich mit einem Teil der geplanten, neuen Corona-regeln schwer. „Die Kontaktver­bote sollten nicht für den privaten Raum gelten, dort sollte es nur Gebote, also Empfehlung­en, geben“, sagte FDP-LANdesfrak­tionschef Christof Rasche unserer Redaktion. Der private Raum genieße besonderen Schutz. Auch müssten die Ordnungskr­äfte menschlich­e und pragmatisc­he Lösungen finden, wenn sie bei einem Weihnachts­spaziergan­g eine Gruppe mit mehr als der erlaubten Personenza­hl anträfen. Das habe in den vergangene­n Monaten funktionie­rt: „Ich erwarte hier keine Probleme.“

Die FDP in NRW befindet sich in einer Zwitterpos­ition. Als Teil der Regierungs­koalition müssen die Liberalen die viele Grundrecht­e einschränk­enden Beschlüsse der Ministerpr­äsidentenk­onferenz mittragen. Auch Fraktionsc­hef Rasche hatte im Landtag an den Regeln zuletzt harsche Kritik geübt.

Am Dienstag sagte er: „Ich habe mich dafür im Plenum eingesetzt, alles dafür zu tun, um die Corona-maßnahmen des , Lockdowns light’ möglichst schnell zu beenden.“Jetzt seien die Infektions­zahlen aber noch überrasche­nd hoch: „Daher bin ich mit einer befristete­n Fortsetzun­g einverstan­den.“

Die Jugendorga­nisation der Partei, die Jungen Liberalen ( Juli), beschreibt dies so: „Die Fdp-fraktion in NRW trägt einige der Maßnahmen nur mit der Faust in der Tasche mit. Das muss sie, weil sonst die Koalition mit der CDU in Gefahr wäre“, sagte der Juli-vize-landeschef Tim Schütz. Viele Fdp-abgeordnet­e seien aber unzufriede­n mit den Corona-regeln und auch damit, dass Ministerpr­äsident Armin Laschet (CDU) die Koalitions­fraktion oft vor vollendete Tatsachen stelle.

Insgesamt sei die Beschlussv­orlage keine gute Nachricht: „Wir wollten schon beim ,Lockdown light’, dass die Gastronomi­e, Kultur- und Fitnessein­richtungen offen bleiben. Wenn Restaurant­s geschlosse­n sind, verlagern sich die Treffen in den privaten Bereich – und da gibt es keine Hygienekon­zepte.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany