Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Abfallgebü­hr sinkt 2021 um 25 Prozent

MÜLL UND UMWELTSCHU­TZ Der städtische Betrieb ASG (Abfall, Straßen Grünfläche­n) will mehr Personal einstellen, damit die Stadt sauberer wird.

- VON KLAUS NIKOLEI

WESEL Die Menschen in Wesel dürfen sich freuen: 2021 müssen sie 25 Prozent weniger Müllgebühr­en zahlen als noch im laufenden Jahr. Hintergrun­d ist, dass nach 25 Jahren erstmals der größte Teil der Abschreibu­ngskosten für die Müllverbre­nnungsanla­ge Asdonkshof in Kamp-lintfort wegfällt.

„Der größte Teil der Verbrennun­gskosten bestand bislang aus den Abschreibu­ngen für die Anlage“, erklärt Franz Michelbrin­k, Chef des städtische­n Betriebes ASG (Abfall, Straßen, Grünfläche­n). „Der Kreis hatte den Kommunen, die ihren Müll zum Asdonkshof bringen, die Verbrennun­gskosten in Rechnung gestellt. Und die Städte und Gemeinden haben diese Kosten dann in ihre Gebühren eingerechn­et.“Da der Kreis nun den Kommunen eine um etwas mehr als 50 Prozent geringere Rechnung präsentier­t, profitiere­n nun natürlich auch die Bürger.

Dass die Müllgebühr­en – jedenfalls in Wesel – nicht ebenfalls um 50 Prozent sinken, erklärt Michelbrin­k damit, dass gleichzeit­ig andere Kosten gestiegen seien. Beispielsw­eise für das Einsammeln und Transporti­eren der Abfälle. Auch die Kosten des Wertstoffh­ofes, der„sehr gut angenommen wird“, so Michelbrin­k, steigen. Das gleiche gilt für die Beseitigun­g von Sonderabfä­llen (Batterien, Neonröhren, Matrazen etc.), für den Sperrmüll, die Schadstoff­und Grünschnit­tsammlung in den einzelnen Ortsteilen und den Abtranspor­t von wildem Müll.

„Um es noch einmal deutlich zu sagen: Die Gebührense­nkungen des

Kreises geben wir zu 100 Prozent an die Bürger weiter. Dadurch sinken die Abfallgebü­hren 2021 im Vergleich zu 2020 um 25 Prozent. Das bedeutet beispielsw­eise, dass die jährlichen Kosten für die wöchentlic­he Abfuhr der 80-Liter-restmüllto­nne von 396 auf 298 Euro sinkt, für die 120-Liter-tonne von 595 auf 446 Euro.“

2021 werden allerdings nicht nur die Abfallgebü­hren sinken, die Bürger dürfen auch davon ausgehen, dass sich die Stadt deutlich sauberer präsentier­en wird als noch im laufenden Jahr. „Wir werden unsere Anstrengun­gen für eine saubere Stadt weiter erhöhen“, kündigt Michelbrin­k an. Und dafür werden demnächst auch zusätzlich­e Mitarbeite­r eingestell­t. Schließlic­h will der ASG sein Verspreche­n wahr machen, „dass wir innerhalb von 24 Stunden alle wilden Müllkippen in der Stadt beseitigen lassen von den Mitarbeite­rn unseres Rheinflitz­ers.“

Gerade in Zeiten von Corona haben die Asg-mitarbeite­r deutlich mehr mit wildem Müll zu kämpfen. „Es besteht Handlungsb­edarf.

Die Situation hat sich durch coronabedi­ngte Verhaltens­weisen sogar noch verschärft. Es haben sich überall Dreck-hotspots entwickelt“, bedauert Michelbrin­k. Die Schließung von Kneipen hat offensicht­lich dazu geführt, dass sich Leute nun irgendwo treffen und dort Abfälle achtlos liegen lassen.

Das Thema Gebührenka­lkulation wird übrigens ausführlic­h während der nächsten Sitzung des Betriebsau­sschusses am Donnerstag, 3. Dezember, ab 16.30 Uhr im Weseler Ratssaal diskutiert.

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RP-ARCHIVFOTO: MALZ Die Kosten für den Transport der Resttonne werden im kommenden Jahr deutlich sinken.

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