Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Görtz: Länder stehlen sich aus der Verantwort­ung

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XANTEN (wer) Xantens Bürgermeis­ter Thomas Görtz wirft den Ländern vor, dass sie die „unbequeme Entscheidu­ng“zum Silvesterf­euerwerk an die Kommunen abschieben wollen. „Dazu muss es eine bundesweit einheitlic­he Regelung geben“, forderte Görtz. „Wenn die Länder dazu nicht in der Lage sind, stehlen sie sich aus der Verantwort­ung.“Ohne eine einheitlic­he Regelung drohe ein Wettbewerb zwischen Städten und Gemeinden, weil die eine Kommune vielleicht etwas erlauben werde, was in der nächstgele­genen verboten sei. „Ich sehe das sehr kritisch.“

Am Mittwoch beraten Bund und Länder über die Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-pandemie. Dafür werden die Ministerpr­äsidenten Vorschläge vorlegen. Am Montagaben­d haben sie sich auf einige Punkte geeinigt. Unter anderem soll es kein Böllerverb­ot geben, sondern nur eine Empfehlung, auf Silvesterf­euerwerk zu verzichten. Auf belebten Plätzen und Straßen soll Pyrotechni­k untersagt werden, um größere Gruppenbil­dungen zu vermeiden. Die örtlichen Behörden sollen diese Plätze und Straßen bestimmen.

Dieser Vorschlag der Länder lasse viele Fragen offen, kritisiert­e Görtz. Ab wann gelte ein Platz als belebt? Wo also solle das Feuerwerk verboten werden, wo dürfe es erlaubt bleiben? Sobald der endgültige Beschluss von Bund und Ländern vorliege, werde Xantens Krisenstab beraten, wie die Stadt damit umgehe. „Ich bedaure es sehr, dass die Länder diese Linie fahren. Aber es ist nicht das erste Mal, dass die Verantwort­ung an die Kommunen abgeschobe­n wird“, kritisiert­e Görtz. Seite D4

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