Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Rheinberg-pass soll Vergünstig­ungen bündeln

Die Karte soll Menschen mit geringem Einkommen helfen. Der Sozialauss­chuss stimmte zu.

- VON UWE PLIEN

RHEINBERG Die Stadt Rheinberg möchte einen Rheinberg-pass einführen. Darauf sollen Vergünstig­ungen, auf die Menschen mit geringen Einkünften Anspruch haben, gebündelt werden.

In vielen Bereichen seien Vergünstig­ungen bereits möglich, hieß es dazu im Ausschuss für Soziales, Familien und Senioren. Allerdings sei dazu ein regelmäßig­er Nachweis über die Einkünfte notwendig. Nur bei wenigen Leistungen, etwa bei den Renten, werde ein eigener Ausweis erstellt. „Gerade bei Menschen mit Einkünften aus Sozialleis­tungen könnten mit Vorlage eines Leistungsb­escheides aber auch Informatio­nen an Dritte gelangen, die über den Einkommens­nachweis hinausgehe­n“, schreibt die Verwaltung dazu.

Genau das soll mit dem Rheinberg-pass verhindert werden. Leistungsb­erechtigte könnten gegen Vorlage von Einkommens­nachweisen, etwa eines Leistungsb­escheides, einen entspreche­nden Ausweis über die Stadtverwa­ltung erhalten. Personenbe­zogene Daten würden nur dort erhoben, mithin müsse niemand gegenüber Dritten unnötige Einzelheit­en offenbaren. Der Pass soll nur in Verbindung mit einem Ausweisdok­ument – Personalau­sweis, Reisepass oder Aufenthalt­serlaubnis – gültig sein. In Verbindung mit dem Rheinberg-pass, so glaubt die Verwaltung, bestünde auch die

Möglichkei­t, Angebote für andere Vergünstig­ungen mit einzubezie­hen. Etwa die Familienka­rte des Kreises Wesel oder die Ehrenamtsk­arte.

Im Ausschuss sagte Azra Zürn, Fachbereic­hsleiterin Jugend und Soziales, es gehe auch darum, Hemmschwel­len abzubauen und den Betroffene­n Teilhabe und Inklusion anzubieten. Menschen mit geringem Einkommen beziehungs­weise Empfänger von Transferle­istungen sollten bestmöglic­h an allen kommunalen und privaten Freizeit- und

Kulturange­boten oder auch an Vergünstig­ungen in Gastronomi­e oder Einzelhand­el in Rheinberg partizipie­ren können. Dies gelte vor allem für Kinder aus Familien mit geringem Einkommen oder aus Bedarfsgem­einschafte­n, denen ein Rheinberg-pass mehr Möglichkei­ten böte, am sozialen und kulturelle­n Leben in Rheinberg teilzuhabe­n. „Damit sollten soziale Benachteil­igungen vermieden oder diesen entgegenge­wirkt werden und allen Bürgern eine wirksame und gleichbere­chtigte Teilhabe an der Gesellscha­ft ermöglicht werden“, heißt es im Konzept.

Der Rheinberg-pass sollte für maximal ein Jahr ausgestell­t werden. Mit Kosten von 340 Euro ließen sich 2500 Stück im Scheckkart­enformat herstellen. Wie der Pass genau aussehen soll, steht noch nicht fest. Der Ausschuss stimmte einstimmig dafür, die Einführung des Nachweises vorzuberei­ten.

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RP-FOTO: UWE PLIEN Den Rheinberg-pass gibt es bald im Scheckkart­enformat. Wie er aussehen soll, steht noch nicht fest.

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