Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Silvesterfeuerwerk – Kommunen hoffen auf einheitliche Regelung
DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Mit Feuerwerkskörpern und Knallern für Millionen von Euro feiern die Deutschen jedes Jahr Silvester. Doch jetzt, in Zeiten von Corona, ist immer wieder der Appell zu hören, darauf zu verzichten. Der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul sieht die Kommunen zuständig, wenn es um Verbote von Silvesterfeuerwerken geht. Wie ist die Position von Dinslaken, Voerde und Hünxe zu dieser Thematik?
„Die Niederlande haben bereits reagiert und das Silvester-feuerwerk verboten. In Deutschland beziehungsweise in NRW gibt es diese Haltung nicht oder noch nicht“, sagt Marcel Sturm, Sprecher der Stadt Dinslaken. Nach seiner Einschätzung ist noch nicht absehbar, wie sich die Corona-zahlen im Kreis Wesel, NRW und Deutschland in den nächsten Wochen entwickeln werden. „Auch die nächsten Konsequenzen, die kommende Woche auf Bundes- und Landesebene gezogen werden, sind noch in keiner Weise für uns vorhersehbar, ebenso wenig mögliche Konsequenzen für die Feuerwerke“, so Sturm. Eine abschließende Haltung der Dinslakener Verwaltung zur Frage des Feuerwerkes gibt es nach seinen Worten nicht oder noch nicht. „Wichtig ist uns aber, an die Verantwortung aller Menschen zu appellieren. Der Jahreswechsel sollte auf keinen Fall dazu genutzt werden, die Vorgaben der Kontaktbeschränkung zu ignorieren.“Es sei jetzt eine ganz besondere Zeit der Vernunft und Rücksichtnahme, so Sturm weiter.
Auf eine „möglichst landesweite, mindestens kreisweite Lösung“hofft Dirk Haarmann, Bürgermeister der Stadt Voerde. Gegebenenfalls sei hierzu mit einer Verständigung im kommenden Gespräch zwischen der Kanzlerin und den Ministerpräsidenten zu rechnen. Der Hünxer Bürgermeister Dirk
Buschmann geht davon aus, dass es „eine Landeslösung geben wird, die dann auch für den Bereich der Gemeinde Hünxe Anwendung finden wird“. Die Gemeindeverwaltung würde eine kreisweite Lösung für sinnvoll halten, wie Klaus Stratenwerth, allgemeiner Vertreter des Hünxer Bürgermeisters, sagte. Zumindest sollte es eine Abstimmung mit den Nachbarkommunen geben. Denn ansonsten wäre es durchaus vorstellbar, dass, wenn Hünxe das Silvester-feuerwerk verbietet, es in Dinslaken aber zulässig ist, Menschen aus Bruckhausen sich in der Silvesternacht ins benachbarte Lohberg aufmachen, um dort dann nach Herzenslust zu knallen. „Wir müssen sehen, dass wir eine einheitliche Regelung hinbekommen“, so Stratenwerth. Wobei er keinen Hehl daraus macht, dass im Verbotsfall sich auch die Frage stellt, wie die Einhaltung kontrolliert werden könne. Die Vorstellung, dass zu Hause keinen Feiern mit vielen Personen erlaubt sind, Silvester aber Feuerwerke abgebrannt werden dürfen und sich die Menschen auf der Straße treffen, dort mit Nachbarn feiern und dann dabei wahrscheinlich auch die Abstandsregelungen außer Acht lassen, behagt Stratenwerth nicht.