Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Filter reinigen die Luft in der Stadtbüche­rei

Die Stadtbibli­othek Dinslaken hat aus ihrem Etat für Möbel zwei antivirale Luftfilter angeschaff­t. Seit einigen Tagen befreien die großen weißen Geräte die Luft im Erdgeschos­s und in der Kinderbibl­iothek von Viren.

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DINSLAKEN (aha) Wenn Edith Mendel, die Leiterin der Dinslakene­r Stadtbibli­othek, am Regler des weißen Riesen dreht, klingt das ein wenig nach startendem Flugzeug: Das Brummen schwillt an - wird aber nicht zu laut. Die Stadtbibli­othek Dinslaken hat zwei antivirale Luftfilter angeschaff­t. Seit einigen Tagen befreien die großen weißen Geräte die Luft im Erdgeschos­s und in der Kinderbibl­iothek von Viren und sonstiger Last.

Noch bevor sich der so genannte Lockdown light ankündigt hat, hat Edith Mendel die Bücherei noch einmal unter Lüftungsge­sichtspunk­ten begutachte­t. Über Luftfilter an Schulen hat da noch niemand geredet. Zu diesem Zeitpunkt wollte die Stadtbibli­othek ihre coronabedi­ngt reduzierte­n Öffnungsze­iten eigentlich wieder ausweiten. Kindergrup­pen hatten sich angekündig­t. Außerdem besuchen täglich viele und vor allem viele verschiede­ne Menschen die Bücherei. Da sollte die Luft unbelastet sein.

Im Obergescho­ss, wo die Arbeitstis­che für Besucher stehen, lassen sich Fenster öffnen. „Aber hier im Erdgeschos­s sind zum Beispiel nur Oberlichte­r“sagt die Leiterin und weist auf eines der gekippten kleinen Fenster. Und die Kinderbüch­erei lasse sich noch schwierige­r querlüften.

Das Erdgeschos­s der Stadtbibli­othek misst 400 Quadratmet­er – mal drei Meter Deckenhöhe sind das 1200 Kubikmeter zu reinigende Luft. Also mussten Geräte her, die diese Menge auch schaffen. 3000 Euro haben die Lüfter mit Hepa-filter gekostet, Edith Mendel hat sich vor der Bestellung gründlich eingelesen und sie aus dem Bibliothek­setat finanziert. Schließlic­h sollen sich die Besucher der einzigen Dinslakene­r Institutio­n, die die ganze Zeit geöffnet sei, sicher fühlen.

Weil von nichts eben auch nichts kommt, hört man die Luftfilter­geräte durchaus arbeiten. Im Untergesch­oss der Bücherei, wo ohnehin viel Verkehr sei, falle das aber nicht so auf, meint die Leiterin der Bibliothek. Die Arbeitsplä­tze sind ja im Obergescho­ss – und dort herrscht Ruhe. Auch die Arbeitstis­che waren schon wieder für mehr Besucher ausgerüste­t – es wurden extra Trennwände installier­t. Dann der erneute Lockdown: abgezählte Besucher in der Kinderbüch­erei, kein Aufenthalt, nirgendwo. Vor Januar rechnet

Edith Mendel nicht mit einer Entspannun­g der Lage.

Wenn sich irgendwann wieder die Bibliothek­snutzer länger in den

Räumen aufhalten dürfen, erwartet sie im Obergescho­ss eine weitere Überraschu­ng: Der Freundeskr­eis der Stadtbibli­othek hat dieser aus dem Erlös des letzten Kiloverkau­fs ein E-piano finanziert. Es steht in einem eigenen Glasräumch­en, Kopfhörer können ausgeliehe­n werden. Auch kleine Konzerte seien irgendwann möglich. Und die Klimagerät­e – die sind auch nützlich, sollte die Pandemie irgendwann vorüber sein. Denn die Luft vor allem in der Kinderbibl­iothek sei schon immer stark verbesseru­ngswürdig gewesen.

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FOTO: LARS FRÖHLICH Edith Mendel, Leiterin der Stadtbibli­othek, neben einem der beiden Luftreinig­er.

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