Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Corona: Mikrozensus startet telefonisch
Beim Mikrozensus werden einmal im Jahr ausgewählte Bürger befragt. Es geht um Informationen zur Bevölkerung in Nordrhein-westfalen. Auch in den Städten Dinslaken und Voerde sowie der Gemeinde Hünxe läuft die Aktion.
Einmal im Jahr werden ausgewählte Bürger befragt. Es geht um Informationen zur Bevölkerung in Nordrhein-westfalen.
DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Unter welchen Bedingungen leben die Menschen in Nordrhein-westfalen? Gerade in Corona-zeiten eine von vielen interessanten Fragen zum Alltag der Bürger, dem der Mikrozensus auch 2021 auf den Grund gehen will. Im Laufe des Jahres wird auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe wieder eine Reihe von Haushalten vom Statistischen Landesamt befragt.
In Dinslaken wurden für den Monat Januar sechs Auswahlbezirke ausgesucht, wobei einer dieser Bezirke nach Mitteilung des nordrhein-westfälischen Amtes Information und Technik (IT) im Durchschnitt aus acht Haushalten besteht – für Dinslaken stehen in diesem Monat also knapp 50 Haushalte auf der Liste. Für Voerde wurden für Januar zwei Auswahlbezirke (also etwa 16 Haushalte) festgelegt, für Hünxe ein Bezirk mit etwa 8 Haushalten. Im Laufe des Jahres gibt es noch weitere Termine. Insgesamt werden in diesem Jahr in Dinslaken etwa 460 Haushalte in 58 Bezirken befragt, in der Gemeinde Hünxe sind es 80 in 10 Bezirken und in Voerde um die 170 in 22 Bezirken.
Die Auswahl erfolgte rein zufällig nach bestimmten Vorgaben, erläuterte das Statistische Landesamt auf Anfrage unserer Redaktion. Es ist also gut möglich, dass es im Laufe des Jahres an der Haustür klingelt und dort ein sogenannter „Erhebungsbeauftragter“steht. Das sind Mitarbeiter des Statistikamtes, die sich durch einen Ausweis legitimieren können. Um Datenschutz und statistische Geheimhaltung zu gewährleisten, sind die Mitarbeiter zur strikten Verschwiegenheit verpflichtet.
Wegen der aktuellen Corona-beschränkungen gibt es momentan aber keine „Hausbesuche“. Vielmehr finden die Befragungen erst einmal telefonisch statt. Wie lange das so laufen wird, hänge von der Entwicklung der Pandemie ab, heißt es.
Inzwischen ist es auch möglich, an der Befragung online teilzunehmen. Denn vor allem aus Reihen der FDP hatte es Protest am Verfahren gegeben. Seit 2020 ist es möglich, die Fragen im Internet zu beantworten.
„Wir merken deutlich, dass auch immer mehr Menschen diese Möglichkeit wählen“, sagt Claudia Key, Pressesprecherin beim Statistikamt IT NRW. Gerade jetzt in Corona-zeiten werde davon oft Gebrauch gemacht.
Aber auch wer später nach den Corona-lockerungen einen Interviewer ins Haus lässt, könne sicher sein, dass sich dieser an Abstandsund Hygieneregeln hält. Eine weitere Alternative ist, sich die Fragebogen in den Briefkasten werfen zu lassen. Dann kann man ihn ausgefüllt zurückschicken. Nachteil: Das Porto müssen die Bürger dann selbst übernehmen.
Abgefragt werden persönliche Merkmale wie Alter, Familienstand, Staatsangehörigkeit, Schulbesuch und Erwerbstätigkeit.
Das Mitwirken an der Umfrage ist Pflicht, wer den Fragebogen ausfüllen muss, wird per Zufallsprinzip bestimmt. Wer sich weigert, die Fragen zu beantworten, wird noch mehrfach dazu aufgefordert. Im Extremfall kann dann sogar ein Zwangsgeld verhängt werden, das sich nach dem Einkommen richtet. Der gesetzliche Zwang zur Teilnahme sei „erforderlich, um die notwendige Qualität und Genauigkeit der Ergebnisse zu erreichen“, heißt es.
Auch wer alt oder krank ist, sollte nach Möglichkeit trotzdem an der Befragung teilnehmen. „Denn es geht ja darum, einen Querschnitt der Gesellschaft zu bekommen. Würden Alte und Kranke nicht befragt, würde diese Gruppe komplett rausfallen“, erläutert Claudia Key. Doch es sei wichtig einen generellen Überblick zu bekommen, denn die Ergebnisse des Mikrozensus würden der Politik als Planungsgrundlage dienen.