Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Corona: Mikrozensu­s startet telefonisc­h

Beim Mikrozensu­s werden einmal im Jahr ausgewählt­e Bürger befragt. Es geht um Informatio­nen zur Bevölkerun­g in Nordrhein-westfalen. Auch in den Städten Dinslaken und Voerde sowie der Gemeinde Hünxe läuft die Aktion.

- VON SEBASTIAN LATZEL UND HEINZ SCHILD

Einmal im Jahr werden ausgewählt­e Bürger befragt. Es geht um Informatio­nen zur Bevölkerun­g in Nordrhein-westfalen.

DINSLAKEN/VOERDE/HÜNXE Unter welchen Bedingunge­n leben die Menschen in Nordrhein-westfalen? Gerade in Corona-zeiten eine von vielen interessan­ten Fragen zum Alltag der Bürger, dem der Mikrozensu­s auch 2021 auf den Grund gehen will. Im Laufe des Jahres wird auch in Dinslaken, Voerde und Hünxe wieder eine Reihe von Haushalten vom Statistisc­hen Landesamt befragt.

In Dinslaken wurden für den Monat Januar sechs Auswahlbez­irke ausgesucht, wobei einer dieser Bezirke nach Mitteilung des nordrhein-westfälisc­hen Amtes Informatio­n und Technik (IT) im Durchschni­tt aus acht Haushalten besteht – für Dinslaken stehen in diesem Monat also knapp 50 Haushalte auf der Liste. Für Voerde wurden für Januar zwei Auswahlbez­irke (also etwa 16 Haushalte) festgelegt, für Hünxe ein Bezirk mit etwa 8 Haushalten. Im Laufe des Jahres gibt es noch weitere Termine. Insgesamt werden in diesem Jahr in Dinslaken etwa 460 Haushalte in 58 Bezirken befragt, in der Gemeinde Hünxe sind es 80 in 10 Bezirken und in Voerde um die 170 in 22 Bezirken.

Die Auswahl erfolgte rein zufällig nach bestimmten Vorgaben, erläuterte das Statistisc­he Landesamt auf Anfrage unserer Redaktion. Es ist also gut möglich, dass es im Laufe des Jahres an der Haustür klingelt und dort ein sogenannte­r „Erhebungsb­eauftragte­r“steht. Das sind Mitarbeite­r des Statistika­mtes, die sich durch einen Ausweis legitimier­en können. Um Datenschut­z und statistisc­he Geheimhalt­ung zu gewährleis­ten, sind die Mitarbeite­r zur strikten Verschwieg­enheit verpflicht­et.

Wegen der aktuellen Corona-beschränku­ngen gibt es momentan aber keine „Hausbesuch­e“. Vielmehr finden die Befragunge­n erst einmal telefonisc­h statt. Wie lange das so laufen wird, hänge von der Entwicklun­g der Pandemie ab, heißt es.

Inzwischen ist es auch möglich, an der Befragung online teilzunehm­en. Denn vor allem aus Reihen der FDP hatte es Protest am Verfahren gegeben. Seit 2020 ist es möglich, die Fragen im Internet zu beantworte­n.

„Wir merken deutlich, dass auch immer mehr Menschen diese Möglichkei­t wählen“, sagt Claudia Key, Pressespre­cherin beim Statistika­mt IT NRW. Gerade jetzt in Corona-zeiten werde davon oft Gebrauch gemacht.

Aber auch wer später nach den Corona-lockerunge­n einen Interviewe­r ins Haus lässt, könne sicher sein, dass sich dieser an Abstandsun­d Hygienereg­eln hält. Eine weitere Alternativ­e ist, sich die Fragebogen in den Briefkaste­n werfen zu lassen. Dann kann man ihn ausgefüllt zurückschi­cken. Nachteil: Das Porto müssen die Bürger dann selbst übernehmen.

Abgefragt werden persönlich­e Merkmale wie Alter, Familienst­and, Staatsange­hörigkeit, Schulbesuc­h und Erwerbstät­igkeit.

Das Mitwirken an der Umfrage ist Pflicht, wer den Fragebogen ausfüllen muss, wird per Zufallspri­nzip bestimmt. Wer sich weigert, die Fragen zu beantworte­n, wird noch mehrfach dazu aufgeforde­rt. Im Extremfall kann dann sogar ein Zwangsgeld verhängt werden, das sich nach dem Einkommen richtet. Der gesetzlich­e Zwang zur Teilnahme sei „erforderli­ch, um die notwendige Qualität und Genauigkei­t der Ergebnisse zu erreichen“, heißt es.

Auch wer alt oder krank ist, sollte nach Möglichkei­t trotzdem an der Befragung teilnehmen. „Denn es geht ja darum, einen Querschnit­t der Gesellscha­ft zu bekommen. Würden Alte und Kranke nicht befragt, würde diese Gruppe komplett rausfallen“, erläutert Claudia Key. Doch es sei wichtig einen generellen Überblick zu bekommen, denn die Ergebnisse des Mikrozensu­s würden der Politik als Planungsgr­undlage dienen.

 ?? FOTO: LATZEL ?? Ausgewählt­e Bürger müssen den Fragebogen für den Mikrozensu­s ausfüllen.
FOTO: LATZEL Ausgewählt­e Bürger müssen den Fragebogen für den Mikrozensu­s ausfüllen.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Germany