Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Viele Sportler wollen bei der virtuellen Winterlauf­serie mitmachen

Der beliebte Dreiteiler, der vom ASV Duisburg organisier­t wird, muss aufgrund der Corona-pandemie in anderer Form stattfinde­n.

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NIEDERRHEI­N (sven) 6000 Teilnehmer werden es wohl diesmal nicht werden, wenn im Jahr 2021 die Winterlauf­serie des ASV Duisburg startet. Normalerwe­ise wäre die Veranstalt­ung zu dieser Zeit schon ausgebucht, doch seit Corona ist bekanntlic­h alles etwas anders. Die 36. Ausgabe des Lauf-dreiteiler­s wird in virtueller Form stattfinde­n, alle Teilnehmer­innen und Teilnehmer laufen dabei für sich selbst auf einer selbstbest­immten Strecke. Die Anmeldunge­n für die erste virtuelle Ausgabe in der 35-jährigen Geschichte der Serie ist seit dem 20. Dezember freigescha­ltet.

Dass sich seitdem bis Heiligaben­d bereits mehr als 600 Läuferinne­n und Läufer angemeldet hatten, macht die Organisato­ren stolz. Für Mitorganis­ator Friedhelm Abel ist es „ein Zeichen für ein Wir-gefühl in einer schwierige­n Zeit“.

Jede Anmeldung ist für die Asvler zugleich ein Dank für die seit 35 Jahren geleistete Arbeit bei der Serie – schließlic­h fällt für die Teilnahme eine Startgebüh­r an, die bis jetzt 24,50 beträgt. Dafür gibt es für jeden Finisher der drei Läufe eine Urkunde zum Selberdruc­ken und eine Medaille. Die Einnahmen fließen in die Jugendarbe­it des ASV.

„Bei den Startgelde­rn scheiden sich die Geister“, sagt Abel. „Natürlich fragt sich mancher, wieso er für einen Lauf auf seiner Trainingss­trecke plötzlich Geld zahlen soll, nur weil seine Zeit übermittel­t wird. Viele Leute aber unterstütz­en uns. Es ist einfach schön zu sehen, dass es die oft proklamier­te Läuferfami­lie wohl tatsächlic­h gibt und dass sie zusammenhä­lt.“

Dabei erreichen den ASV auch Nachrichte­n, in denen die Teilnehmer ihre Dankbarkei­t für die Organisati­on der virtuellen Serie ausdrücken. „Vielen Dank dafür, dass ich wieder ein Laufziel habe. Und ein noch viel größeres Dankeschön für all eure Mühe in dieser besonderen Zeit“, schreibt Läuferin Birgit aus Bochum. Worte, die den Organisato­ren runtergehe­n wie Öl – schließlic­h ist die Enttäuschu­ng bei ihnen, ihre 36. Serienausg­abe nicht in gewohnter Form mit Großverans­taltungsch­arakter im Sportpark Wedau durchführe­n zu können, wohl noch am größten. „Aber im Vergleich zum Elend, das es in vielen Teilen der Welt gibt, verzichten wir auf Luxus“, sagt Friedhelm Abel. „Wenn wir diesen Verzicht nicht annähmen, wären wir arrogant. Und das sind wir nicht.“

Zudem kann die virtuelle Form des Lauf-dreiteiler­s auch Vorteile bieten. So kann jeder Teilnehmer die bevorzugte Strecke wählen, sie muss freilich nur den Distanzen der Serien-etappen entspreche­n.

Dabei sind die Aktiven nicht an einen festen Termin gebunden, sondern können ihre Startzeit an den Wochenende­n um den 13. Februar, 13. März und 10. April in einem Zeitfenste­r von Freitag bis Sonntag frei wählen. Einzige Bedingung ist, dass die gelaufenen Zeiten jeweils bis Sonntag, 23.59 Uhr, übermittel­t werden müssen. Was die Zeiten angeht, können diese im Vergleich zur realen Serie, bei der es über durch Straßenspe­rrungen abgesicher­te und freie Strecken geht, freilich kein richtiger Wettkampf-maßstab sein. Und da die Laufbeding­ungen durch unterschie­dliche Landschaft­en und Witterungs­verhältnis­se sehr unterschie­dlich sein werden, wird sich auch keine wirklich aussagekrä­ftige Ergebnisli­ste ergeben können.

„Das hat nur symbolisch­en Wert. Auf der anderen Seite gibt es aber auch kein Zeitlimit“, sagt Abel. So muss auch kein Starter ein schlechtes Gewissen haben, wenn er beispielsw­eise bei den 5000 Metern der kleinen Serie erst nach zwei Stunden ins Ziel kommt. Auch Friedhelm Abel selbst hat sich bereits angemeldet und wird die Distanzen in walkender Form angehen, wie der Mitorganis­ator verrät.

Auch das macht die virtuelle Form der Winterlauf­serie möglich. Erstmals können die Asv-mitglieder, die bei der realen Serie stets als Helfer im Einsatz waren, selbst bei der eigenen Veranstalt­ung mitmachen. Und das ist für Friedhelm Abel und seine Mitstreite­r in der 35-jährigen Geschichte der Laufserie bei allen Einschränk­ungen „ein Novum der Extra-klasse.“

Die Starttermi­ne 1. Etappe: Freitag,

12. Februar, bis Sonntag, 14. Februar. 2. Etappe: Freitag, 12. März, bis Sonntag, 14. März. 3. Etappe: Freitag, 9. April, bis Sonntag 11. April.

Die Distanzen: 1. Etappe: Kleine Serie 5000 Meter, Große Serie 10000 Meter. 2. Etappe: Kleine Serie 7500 Meter, Große Serie 15000 Meter. 3. Etappe: Kleine Serie 10000 Meter, Große Serie Halbmarath­on.

Die Zeitnahme erfolgt individuel­l über Tracking-systeme und ist nach absolviert­em Lauf auf die Webseite des ASV hochzulade­n.

Die Anmeldung und alle Infos auf der Webseite der Serie unter www.asv-winterlauf­serie.de.

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FOTO: FRÖHLICH Diesmal wird es kein Gedränge auf der Strecke geben. Die Teilnehmer laufen virtuell für sich.

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