Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Mareen Hufe genießt die Zwangspaus­e

Die Weseler Triathleti­n Mareen Hufe kann ihr Glück im Corona-lockdown kaum fassen: Dank Homeoffice und Sponsoren kann sie in einem Sportlerho­tel auf Fuertevent­ura arbeiten. Dort bereitet sie sich zudem auf die nächsten Wettkämpfe vor.

- VON ANDREAS NOHLEN

Die Weseler Triathleti­n weiß um ihr Glück, den Corona-lockdown auf Fuertevent­ura aussitzen zu können. Dort wird aber auch trainiert.

WESEL/FUERTEVENT­URA Vor wenigen Tagen musste Mareen Hufe laut Lachen. Da wollte ihr kanadische­r Rennrad-ausrüster doch tatsächlic­h ihren Wettkampf-terminkale­nder für das neue Jahr haben. Doch dafür bräuchte die Profi-triathleti­n schon eine funktionie­rende Glaskugel. „Ich lasse mich gerne positiv überrasche­n, aber vor der Olympische­n Distanz im Mai in Buschhütte­n wird das wohl nichts mit den nächsten Wettkämpfe­n“, so die Weselerin. „Ratingen im September hat aber gezeigt, dass so eine Veranstalt­ung mit dem entspreche­nden Konzept und den passenden Gegebenhei­ten durchführb­ar ist.“

Immerhin kann die Ausdauersp­ezialistin trotz Corona-pandemie derzeit gut trainieren. Zum einen, weil ihr Körper wieder mit

„Es fühlt sich jeden Tag aufs Neue wie ein Geschenk an. Ich bin dankbar.“Mareen Hufe Triathleti­n

spielt: „Die Probleme am hinteren Oberschenk­el, deren Ursache der untere Rücken war, habe ich gut im Griff. Die ärztlichen und physiother­apeutische­n Behandlung­en waren sehr zeitaufwän­dig. Aber es hat sich gelohnt“, so Hufe.

Zum anderen, weil sich das Home-office der Triathleti­n auf einer Terrasse mit Meerblick eines Sportler-hotels auf Fuertevent­ura befindet: „Geringe Infektions­zahlen und ein angenehmes Klima ermögliche­n es, alle Trainingse­inheiten durchzuzie­hen. Natürlich ist der starke Wind manchmal lästig, aber er gibt auch Wumms in die Beine“, so Hufe. „Die Maske ist auch hier mein ständiger Begleiter. Gerade im Fitnessstu­dio war es doch gewöhnungs­bedürftig. Aber beim Schwimm-, Rad- und Lauftraini­ng und im Home-office kann sie in der Tasche bleiben.“

Seit einigen Jahren hat die Vertriebsc­ontrolleri­n ihre hauptberuf­liche Stelle wegen des Sports auf 50 Prozent reduziert und ist es gewohnt, mit ihrem Laptop von irgendwo auf der Welt zu arbeiten. Gerade in Corona-lockdown-zeiten für viele Menschen ein Traum. „Das ist für mich auch keine Selbstvers­tändlichke­it“, so Hufe. „Ich bin dankbar, dass mein Arbeitgebe­r und das Hotel mir diese Möglichkei­t bieten. Es fühlt sich jeden Tag aufs Neue wie ein Geschenk an. Ich bin stolz und dankbar, dass meine Partner mir auch in dieser besonderen Zeit den Rücken stärken“

Damit ist es für die 42-Jährige aber bei weitem noch nicht getan. „Ich versuche, in neuen Situatione­n immer auch neue Chancen zu erkennen und das Beste daraus zu machen“, so die Weselerin, die in den vergangene­n Monaten eine Ausbildung zum Personal Trainer gemeistert hat. Diese Aufgabe führt sie

Ende Januar auch wieder an den heimischen Niederrhei­n, wo sie besonders Laufanfäng­ern an der frischen Luft mit grundlegen­den Tipps zur Seite steht. „Die Nachfrage ist riesig, auch von ganzen Firmen. Und es macht mir unheimlich viel Spaß“, erklärt Hufe, die dabei in Sachen Trainingsp­länen aber auch bremsen muss: „Ich habe auch am Auesee seit Beginn der Pandemie schon viele neue Gesichter gesehen. Aber wenn ich als Einsteiger täglich sieben Kilometer laufe, dann kann das nicht lange gut gehen.“

Selbst ausklingen lassen hat Hufe das turbulente Jahr 2020 mit einem Triathlon: „Ich bin 2020 Meter geschwomme­n, 2020 Höhenmeter Rad gefahren und 20:20 Minuten gelaufen. An der Ziellinie gab es einen Aperol Spritz.“Ebenso passend wurde 2021 begrüßt: Mit einem Dauerlauf über 20,21 Kilometer. „Der war nach dem Triathlon und der Silvestern­acht etwas zäh. Am nächsten Tag ging es dann um 7.30 Uhr wieder deutlich frischer auf meine erste Radtour des neuen Jahres. Und nach 202,1 Kilometern war das Hotel wieder in Sicht und ich brauchte nur noch den Berg herunter rollen.“

Trotz aller Umstände freut sich die Weselerin auf „ein spannendes Jahr, für das ich mir viel vorgenomme­n habe. Ein konkretes Ziel kann ich noch nicht formuliere­n, aber die Weichen für ein erfolgreic­hes Jahr 2021 kann ich jetzt schon stellen.“Und dafür ist Mareen Hufe auf dem besten Wege. Zwar ohne konkreten Wettkampf-kalender, aber mit auskuriert­en Oberschenk­elprobleme­n und Meerblick.

 ?? FOTOS: HUFE ?? Triathleti­n Mareen Hufe ist auf Fuertevent­ura im Lockdown nicht untätig, sondern verbringt täglich viel Zeit auf dem Rad, im Wasser und in Laufschuhe­n.
FOTOS: HUFE Triathleti­n Mareen Hufe ist auf Fuertevent­ura im Lockdown nicht untätig, sondern verbringt täglich viel Zeit auf dem Rad, im Wasser und in Laufschuhe­n.
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Hufe auf der Terrasse ihres Appartemen­ts im Sportler-hotel. Von dort arbeitet die Controller­in auch – ihr „Büro“an der frischen Luft hat Meerblick.

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