Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Sus-fußballer müssen sich noch gedulden
Unabhängig von der Öffnung der sanierten Anlage dürfen die Senioren-spieler erst ab Mai auf den Rasen.
DINSLAKEN (dom) Wer an der Bezirkssportanlage Voerder Straße vorbei spaziert, blickt durch den Zaun auf ein kleines Schmuckstück. Die im Zuge der Sanierung neu erstellten Fußballplätze und die Tribüne sind schon seit einiger Zeit fertig, liegen aber Corona-bedingt weiterhin ebenso verlassen da wie die Kunststoff-laufbahn. Einen Termin für die offizielle Einweihung der Anlage gibt es noch nicht.
„Dieser wird in Abstimmung mit dem Verein sicher erst dann durchgeführt werden können, wenn es die Corona-situation erlaubt“, sagt Marcel Sturm, Pressesprecher der Stadtverwaltung. Aber selbst wenn dies nach dem Ende des Lockdowns in den nächsten Wochen möglich sein sollte, müssen viele Fußballer des SUS 09 Dinslaken dann zumindest erst einmal auf das Spiel auf dem Naturrasen verzichten. Das Betreten des Platzes ist nach jetzigem Stand bis ins Frühjahr nur den jüngsten Sportlern erlaubt.
„Eine Freigabe gilt zunächst nur für Jugendfußball bis einschließlich D-jugend/u 13“, so Sturm. Erst ab Mai erfolge voraussichtlich die Freigabe für alle Altersklassen. Hintergrund ist, dass bei jungem Rasen die Belastung langsam gesteigert werden solle. „So sind die Beschleunigungs- und Bremskräfte im Erwachsenen-fußball ganz andere als bei den Jüngeren“, so der Stadtsprecher. „Ab April startet die Vegetation, das Gras wächst und ist in der Lage, normale Nutzungsbeschädigungen wieder auszugleichen. Ab dem zweiten Jahr ist der Rasen dann in einer normalen Situation, so dass die beschriebene langsame Steigerung nicht mehr erforderlich ist.“
Julian Schubert, Trainer des Bezirksliga-teams, zeigt sich überrascht: „Das finde ich sehr komisch. Der Rasen liegt ja jetzt schon mindestens acht Monate.“Ursprünglich hatte die Stadtverwaltung geplant, die Anlage bereits im vergangenen September an den Verein zu übergeben. „Aber auf Kunstrasen zu trainieren oder spielen wäre immerhin schon besser als auf Asche“, so Schubert.
Aus „rein technischer Sicht, ohne es mit Blick auf die Coronasituation zu beziehen“, könnte die Bezirkssportanlage laut Auskunft der Stadtverwaltung trotz einiger noch abzuschließenden Arbeiten nach derzeitigem Stand insgesamt mit Einschränkungen genutzt werden. Die Kunststoffanlage, insbesondere die Laufbahn, dürfte bis zum Aufbringen der Markierung nur für den Trainingsbetrieb genutzt werden. „Der Zeitpunkt des Aufbringens lässt sich noch nicht bestimmen“, sagt Sturm. Für eine langfristige Markierung, die von der Witterung abhängt, müssten Frost und Feuchtigkeit dauerhaft weg sein.
Am Werferplatz sind die Ringe an der Tennenfläche „wegen der fehlenden Oberflächenfestigkeit“noch nicht freigegeben. An zwei weiteren Ringen und der Speerwurfanlage werde das Training zwar erlaubt, eine Nutzung wird aber „wegen der noch nicht fertiggestellten Auftreff-flächen nicht empfohlen“.
Unabhängig vom Zeitpunkt der Anlagen-öffnung drohen den Sportlern des SUS 09 aber demnächst weitere Einschränkungen. Im Schaukasten am Eingang der Anlage hängt die aktuelle Benutzungsordnung, die die Stadtverwaltung verfasst hat und seit dem 1. November 2020 gilt. Darin heißt es unter anderem, dass Schulen die Anlage montags bis freitags von 8 bis 17 Uhr nutzen dürfen, Vereine von 17 bis 21.30 Uhr, samstags von 10 bis 17 Uhr sowie sonn- und feiertags von 11 bis 17 Uhr. Bei Abendspielen mit Verlängerung oder auch Partien, die am Wochenende früher am Morgen angesetzt sind, dürfte es mit diesen Bestimmungen schwierig werden, den Spielbetrieb zu organisieren.zudem muss die Anlage und der dazugehörige Parkplatz bis 22 Uhr verlassen sein.