Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Der Dinslakener Bahnhof ist wieder etwas sauberer
Die Reinigungsaktion hat nichts mit dem Beschwerdebrief der Stadtverwaltung zu tun. Demnächst wird im Bahnhof Anti-corona-lack aufgetragen.
DINSLAKEN Ein Aushängeschild sind der Dinslakener Bahnhof und dessen Umfeld für die Stadt nun wahrlich nicht. Immer wieder gibt es Beschwerden von Bürgern darüber, dass das Innere des Bahnhofsgebäudes verdreckt ist, Müll herumliegt und Wände beschmiert sind. Momentan präsentiert sich das Bahnhofsgebäude allerdings in einem gereinigten Zustand.
Hat das möglicherweise etwas damit zu tun, dass sich die Stadt Dinslaken zu Beginn des neuen Jahres schriftlich an den Vorstand der
Deutschen Bahn AG gewandt hat?
In dem Brief fordern Bürgermeisterin Michaela Eislöffel und Planungsdezernent Thomas Palotz den Bahnvorstand auf, seiner Verpflichtung nachzukommen und bei der Entwicklung des Bahnhofsumfeldes, zu dem auch das Bahnhofsgebäude selbst gehöre, ein verlässlicher Partner zu sein. Beklagt wird von der Verwaltung in dem Schreiben nicht nur der desolate Zustand des Bahnhofsgebäudes, sondern auch die starke Verschmutzung. Zudem wird auf die erheblichen Zugausfälle hingewiesen, die für die Reisenden ein stetes Ärgernis sind.
Mit dem Brief der Kommune hat die Reinigungsaktion nichts zu tun. „Bei der geschilderten Reinigung handelt es sich um die turnusmäßige Reinigung des Bahnhofs. Eine andere Großreinigung seitens der DB hat nicht stattfgefunden“, berichtete ein Bahnsprecher auf Rp-anfrage.
Die Bahn beabsichtigt, in nächster Zeit auch auf dem Dinslakener Bahnhof einen Anti-corona-lack einzusetzen. Dabei werden häufig genutzte Kontaktflächen wie die Bedienknöpfe des Aufzugs und Geländer mit einem speziellen Anti-viren-lack beschichtet, der nach Aussage der Bahn rund 99,9 Prozenz aller Coronaviren und andere Keime abtötet. Dadurch werde das Ansteckungsrisiko für Krankheiten wie Covid-19 deutlich geringer. Die Bahn will damit einen aktiven Schutz zur Gesundheit der Reisenden und Besucher leisten.
Wie der Bahnsprecher erläuterte, ist für das Aufbringen des Virenschutzlacks keine gesonderte Reinigung erforderlich. „Der Lack wird von unseren Kollegen aufgetragen und muss circa eine Stunde einwirken. Während dieser Einwirkzeit werden Geländer und Aufzüge für eine Stunde gesperrt beziehungsweise außer Betrieb genommen, weshalb der Lack in der Regel nachts aufgetragen wird, um die Auswirkungen für Reisende so gering wie möglich zu halten.“
Wann genau der Anti-corona-lack im Dinslakener Bahnhof eingesetzt wird, steht gegenwärtig noch nicht fest, da das Auftragen stark witterungsabhängig sei. Denn die Außentemperatur müsse mindestens 5 Grad Celsius betragen. „Aus diesem Grund werden unsere Kollegen in den kommenden Wochen sehr kurzfristig reagieren, um den Lack aufzutragen, sobald die Witterung dies zulässt“, so der Bahnsprecher.