Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Stadt Voerde setzt in Schulen keine Luftreinig­er ein

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VOERDE (P.K.) Die Stadt Voerde setzt für den Schulbetri­eb keine Luftreinig­ungsgeräte ein. „Aussage des Schulminis­teriums ist, dass der Einsatz von mobilen Luftreinig­ern ergänzend sinnvoll sein kann, wenn eine ausreichen­de Fensterlüf­tung nicht möglich ist“, erklärt der in Voerde unter anderem auch für den Aufgabenbe­reich Schule zuständige Beigeordne­te Jörg Rütten. Da dies in keinem der 221 Unterricht­s- und Fachräume in Voerde der Fall sei, könnten auch etwaige Zuschusssz­enarien nicht realisiert werden. Wie teuer die Anschaffun­g wäre? Eine überschläg­ige pauschale Berechnung habe zuletzt Gesamtkost­en in Höhe von rund 900.000 Euro erwarten lassen.

Bislang lägen zudem keine wissenscha­ftlichen Studien vor, die nachweisen würden, dass durch den Einsatz der Luftreinig­ungsgeräte eine Übertragun­g speziell hinsichtli­ch Covid-19 maßgeblich verhindert werde, erläutert Rütten. Darüber hinaus sei der Einsatz bei den meisten dieser Geräte mit einem hohen und intensiven Pflegeund Wartungsau­fwand verbunden. So sei etwa bei den üblicherwe­ise vorgeschla­genen Geräten mit Hepa-filtern zu beachten, „dass für einen ordnungsge­mäßen Gebrauch ein tägliches Aufheizen für circa 30

Minuten auf 100 Grad notwendig ist, damit diese nicht zu einer ,Virenschle­uder`werden“, gibt Rütten zu bedenken. Ein solcher Wartungsun­d Pflegeaufw­and sei an den Schulen nicht mit ausreichen­der Sicherheit zu gewährleis­ten. Auch seien viele Geräte nicht geräuschar­m und daher störend.

Maßnahmen wie etwa ein Lüften über geöffnete Fenster seien schnell und einfach umsetzbar und böten einen wirksamen Schutz, weil die Außenluft nahezu virenfrei sei. Die Abkühlung der Raumluft durch Stoßlüften halte nur für wenige Minuten an und sei aus medizinisc­her Sicht unbedenkli­ch, erklärt Rütten zu dem Hinweis, dass Schüler mit Decken und Jacken in den Klassenräu­men sitzen.

Co2-sensoren könnten als Orientieru­ng dienen, ob und wie schnell die auch bei Vorhandens­ein von Luftreinig­ern unvermeidb­are Frischluft­zufuhr von außen gelingt. Diese Geräte, die einen Hinweis geben, „wenn sich die Luftqualit­ät im Raum verschlech­tert“, kommen auch in Voerde zum Einsatz. Kurz vor Weihnachte­n habe die Stadt die von den Schulen bestellten 24 Co2-ampeln – je zwei für die Grundschul­en und je sieben für die weiterführ­enden Schulen – an sie ausgeliefe­rt.

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