Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Köln-trainer Gisdol muss sich gegen seine Ex-klubs beweisen

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KÖLN (dpa) Nur mit Nullnummer­n wird Markus Gisdol seinen Job auf Dauer nicht retten können. Das 0:0 gegen Hertha BSC verschafft­e dem Trainer des 1. FC Köln zwar eine kleine Verschnauf­pause. Der „Schritt in die richtige Richtung“, als den Gisdol es verkaufte, war aber bestenfall­s ein klitzeklei­ner. So darf Gisdol die beiden Reisen in seine Vergangenh­eit zwar bestimmt noch mit dem FC antreten. Sollte er in dieser Woche in den Duellen mit seinen Ex-klubs auf Schalke und in Hoffenheim aber nicht punkten, dürften es seine letzten Spiele als FCCoach sein.

„Wir dürfen uns nicht verrückt machen“, sagte Gisdol, der von Sportchef Horst Heldt im Vorfeld nur eine Job-garantie für das Hertha-spiel bekommen hatte. Es sei nach dem 0:5 in Freiburg „das Wichtigste gewesen, dass die Null steht“, betonte der 51-Jährige. Insofern hat sein Team das Mindestzie­l erreicht. Doch letztlich war es ein glückliche­r Heim-punkt gegen einen ebenfalls verunsiche­rten Gegner. Ein Befreiungs­schlag sieht anders aus. Zumal der FC jede Kreativitä­t vermissen ließ und eine Spielidee für die Offensive kaum zu erkennen war.

Die Zahlen sind alarmieren­d: 14 Heimspiele ohne Sieg – der Bundesliga-rekord der Hertha und von Greuther Fürth (je 17) ist nicht mehr weit. Hinzu kommen mehr als fünf Spiele ohne Tor. Im Jahr 2021 gelang dem FC noch gar kein Treffer. Deshalb steht Gisdol weiter kräftig unter Druck, wenn es am Mittwoch zunächst nach Schalke geht, eines von nur zwei noch hinter dem FC stehenden Teams. Und vier Tage später zur TSG Hoffenheim, die mit vier Punkten Vorsprung auf die Kölner noch in Schlag-distanz liegt.

Bei beiden hat Gisdol eine Vergangenh­eit. Auf Schalke war er von 2011 bis 2012 Assistent von Ralf Rangnick und Huub Stevens, ehe ihn nach der Trennung von Stevens ausgerechn­et der damalige Schalke-manager Heldt feuerte, statt ihn zum Chef zu befördern. In Hoffenheim war er von 2009 bis 2011 zunächst Coach der 2. Mannschaft und von 2013 bis 2015 dann des Bundesliga-teams, das er 2013 in der Relegation vor dem Abstieg bewahrte. Mit diesem Szenario wären in Köln die meisten in dieser Saison inzwischen schon zufrieden.

Gisdol bemühte sich aber, den Druck vor den beiden Partien möglichst kleinzuhal­ten. „Da wird mir zu viel reininterp­retiert“, sagte er: „Nach diesen Spielen wird keine Entscheidu­ng gefallen sein. Und auch keine Vorentsche­idung. Deshalb sollten wir nicht zu viel Gewicht in die einzelnen Spiele reinlegen.“

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