Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Der Caritasverband modernisiert das Marienheim
Derzeit entstehen 17 Wohneinheiten für Senioren mit Betreuungs- und Unterstützungsbedarf. Was sich bald sonst noch in dem Pflegeheim ändern soll.
SCHERMBECK Um den Bewohnern des Marienheims auch in Zukunft ein qualitätsvolles Pflegeangebot bereitstellen zu können, modernisiert die Caritas-betriebsführungsund Trägergesellschaft Marl (CBT), die das Marienheim seit dem 1. Januar 1994 betreibt, das Heim. In diesem Zusammenhang werden auf dem Gelände 47 Seniorenwohnungen gebaut und eine Tagespflege für Senioren eingerichtet.
Mit dem Bau von 17 barrierefreien Wohneinheiten für Senioren mit Betreuungs- und Unterstützungsbedarf wurde inzwischen nördlich des ehemaligen Krankenhauses begonnen. Die Bauarbeiten für die am 10. Oktober 2019 genehmigte Maßnahme werden von dem Schermbecker Bauunternehmen Fasselt durchgeführt.
Um die neuen Wohneinheiten im Kfw-effizienzhaus-standard mit dem Wert 55 errichten zu können, musste das ehemalige Hausmeistergebäude abgerissen werden. Da auch die östlich der Hausmeisterwohnung gelegenen Parkplätze überbaut werden, mussten neue Parkplätze geschaffen werden. Einige Stellplätze befinden sich zwischen Erler Straße und dem ehemaligen Krankenhaus. Weitere gibt es westlich der jetzt entstehenden 17 Wohnungen. Diese entstehen später in einem optisch zweigeteilten Gebäude, dessen westlicher Flügel dreigeschossig ausgebaut wird. Auf der Ostseite erhält das neue Gebäude hingegen sogar vier Etagen.
Die neu entstehenden Seniorenwohnungen haben unterschiedliche Größen. Die Hälfte der Wohnungen mit Wohnflächen zwischen 45 und 55 Quadratmetern ist für eine Person gedacht. Die andere Hälfte sieht 58 bis 65 Quadratmeter große Wohnungen für zwei Personen vor. Jede Wohnung soll über einen Wohn-/essraum mit offener integrierter Küche, Badezimmer, Flur und separatem Wohnzimmer verfügen. Alle Wohnungen sind barrierefrei, besitzen eine stufenlos begehbare Dusche und verfügen über elektrische Rollläden. Alle Geschosse sind über einen Fahrstuhl erreichbar. Jede Wohnung hat einen Balkon oder eine Terrasse.
Als Standardleistungen erhalten die Mieter einen Hausmeisterservice, die Reinigung der Treppen und Flure sowie die Durchführung des Winterdienstes. Im Falle einer zunehmenden Hilfsbedürftigkeit können individuell wählbare Betreuungs- und Pflegeleistungen in Anspruch genommen werden, um einen weiteren Verbleib in der Wohnung möglich zu machen. Diese können umfassen: Wohnungsreinigung, Wäschedienst, Hausarbeiten, Einkaufsdienst, stationärer Mittagstisch, Fahrdienste, Besuchs- und Begleitdienste und häusliche Pflege.
In einer zweiten Phase wird der Altbauteil abgerissen, in dem etwa 40 pflegebedürftige Menschen überwiegend in Doppelzimmern untergebracht sind. Die durch den Abbruch wegfallenden Plätze werden durch Anbauten und Aufstockungen im Neubauteil des Marienheims kompensiert, sodass nach Abschluss der Umbaumaßnahme wie bisher 108 Dauerpflegeplätze und sechs Kurzzeitpflegeplätze zur Verfügung stehen sollen.
Im Erdgeschoss des neuen Gebäudes an der Erler Straße ist der Bau einer Tagespflege mit einer Kapazität von zwölf bis 18 Plätzen geplant. Das Angebot einer Tagespflege schließt die Lücke zwischen einem selbstständigen Leben in den eigenen vier Wänden und dem Leben in einem Altenheim. In vielen Fällen bietet die Tagespflege eine Entlastung von Angehörigen, entweder zeitlich begrenzt – bezogen auf spezielle Zeiten wie Urlaub – oder auch dauerhaft. Im Marienheim wird eine ganztägige Betreuung und Versorgung angeboten. Die Mahlzeiten – Frühstück, Mittagessen und Nachmittagskaffee – werden gemeinsam eingenommen. Die medizinisch-pflegerische Versorgung ist gewährleistet. Gruppenaktivitäten wie gemeinsames Singen, Spielen und Feiern werden angeboten.
Im Zentrum des Gebäudeensembles ist ein Gemeinschaftsraum mit einer Fläche von 165 Quadratmetern geplant. Dieser stellt den zentralen Begegnungs- und Versammlungsraum dar. Er ist als Multifunktionsraum geplant und steht sowohl den Bewohnern des Marienheims als auch den Mietern der Seniorenwohnungen zur Nutzung zur Verfügung.
Bestandteil des Gemeinschaftsraumes soll auch eine sogenannte Sakralzelle sein, ein ständiger Gebetsraum mit Tabernakel für drei bis vier Personen, der bei Gottesdiensten zum Begegnungs- und Versammlungsraum hin geöffnet werden kann. Umgeben ist der Neubautenkomplex von einem weitläufigen Park mit seinem gewachsenen Baumbestand, Rasenflächen, Blumenbeeten, Teich und Sitzgelegenheiten.