Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Nächster Fall von Geflügelpest im Kreis Wesel
KREIS WESEL (beaw) In Xanten ist der kreisweit zweite Fall der Geflügelpest aufgetreten. Bei einem am 30. Dezember auf der Bislicher Insel tot aufgefundenen Bussard habe das Friedrich-loeffler-institut die auch als Vogelgrippe bekannte Krankheit nachgewiesen, teilte der Kreis Wesel mit. Damit ist es der zweite bestätigte Fall der hochansteckenden Form der aviären Influenza vom Typ H5N8 im Kreis. Ebenfalls im Dezember wurde eine Graugans in Sonsbeck positiv auf das Virus getestet.
[Link auf Beitrag 96843817]Auf eine allgemeine Aufstallungspflicht verzichten das Kreisveterinäramt und das Landesumweltamt (Lanuv) vorerst aber. Inmitten des Naturschutzgebietes seien rund um den Fundort Geflügelhaltungen eher selten, heißt es zur Begründung. Dennoch wird Tierhaltern empfohlen, ihre Tiere in Ställe zu bringen, wo dies möglich ist. Das Kreisveterinäramt appelliert zudem eindringlich an alle Geflügelhalter, vor allem in Betrieben, in denen Tiere zu Erwerbszwecken gehalten werden, die bekannten Bio-sicherheitsmaßnahmen konsequent einzuhalten.
Das Friedrich-löffler-institut geht von einem hohen Risiko der Weiterverbreitung vor allem bei Wasservögeln aus. Ebenso wird das Risiko, die Krankheit in nicht ausreichend geschützte Haltungen einzuschleppen, als hoch eingeschätzt. Tritt die Geflügelpest in einem Tierbestand auf, sind Sperrbezirke und Beobachtungsgebiete unvermeidbar. Bei Hühnern und Puten werden nach Angaben des Ministeriums die höchsten Erkrankungs- und Sterberaten beobachtet – teilweise bis zu 100 Prozent. Bei intensivem Kontakt können sich auch Menschen anstecken.
Das Veterinäramt hatte bereits nach der Verdachtsmitteilung durch das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt in Krefeld gezielt auf der Bislicher Insel, am Auesee in Wesel und rund um Alpen Kotproben von rastenden Wildgänsen entnommen, in denen nach aktuellem Befund kein gefährliches Virus festgestellt werden konnte. Das gilt auch für zwischenzeitlich eingesandte Wildgänse, Tauben und Hühner aus dem Kreisgebiet. Die Geflügelpest ist eine anzeigepflichtige Tierseuche und wird daher staatlich bekämpft. Bundesweit wurde das Virus in knapp 40 Geflügelhaltungen festgestellt.