Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kanzlerkan­didat Laschet?

Sabine Weiss ist mit der Wahl zufrieden. Sie traut Armin Laschet auch das Kanzleramt zu.

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KREIS WESEL (her) Nach gut zehn Monaten Wettkampf und engen Abstimmung­en auf dem digitalen Parteitag am Wochenende hat die CDU einen neuen Bundesvors­itzenden gefunden: Armin Laschet. Bei der Cdu-kreisvorsi­tzenden Sabine Weiss kommt das Ergebnis gut an. Sie sitzt im Bundestag und ist Parlamenta­rische Staatssekr­etärin im Bundesgesu­ndheitsmin­isterium von Jens Spahn. Und Spahn trat in einem sogenannte­n Team mit Laschet an. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden, hätte jedes andere aber genau so akzeptiert“, sagt Weiss einen Tag nach der Wahl am Telefon.

Es geht nach ihren Worten für die CDU nun darum, in der Öffentlich­keit geeint dazustehen. Große Teile der Partei würden Armin Laschet in der Aufgabe, die unterschie­dlichen Interessen in der CDU zusammenzu­führen, nun unterstütz­en, so Weiss. „Die anderen wird er überzeugen müssen“, sagt sie. Friedrich Merz, der unmittelba­r nach seiner Niederlage Laschet angeboten hat, Bundeswirt­schaftsmin­ister zu werden, hat am Samstag vorerst nicht zur Geschlosse­nheit beigetrage­n. „Das kann er nicht ernst gemeint haben, das muss an der Enttäuschu­ng über die Niederlage liegen“, sagt Weiss.

Wie es in NRW weitergehe, dürfe nicht zu früh entschiede­n werden, findet sie. Ob es einen neuen Ministerpr­äsidenten oder eine neue Ministerpr­äsidentin brauche, müsse dann geklärt werden, „wenn wir einen Bundeskanz­ler bekommen, der Armin Laschet heißt“, so Weiss. „Ich sehe keinen Grund, warum Laschet das nicht selbst machen sollte“, sagt sie mit Bezug auf die Kanzlerkan­didatur. Es müsse nicht unbedingt ein Csu-politiker sein.

Ingo Brohl, Cdu-politiker aus Moers und Landrat, der wie Weiss am Samstag mitgewählt hat, sieht das etwas anders. „Ich traue es beiden zu“, sagt Brohl. Aber: In der Wahrnehmun­g liege Markus Söder eine Nasenspitz­e vorn. In NRW müsse man nun erst einmal die Frage der Kanzlerkan­didatur abwarten.

Brohl lobte Laschets Auftritt auf dem digitalen Parteitag: „Er hat eine sehr, sehr gute Rede gehalten.“Trotz der gelungenen Organisati­on der Veranstalt­ung mit 1001 Delegierte­n habe ihm der direkte Austausch im Raum mit den Cdu-kollegen gefehlt, so Brohl.

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FOTO: BÜRO WEISS Sabine Weiss im Deutschen Bundestag in Berlin.

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