Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Wichtiger Sieg und neue Sorgen für den MSV
Der Fußball-drittligist gewinnt mit 1:0 gegen den SV Meppen. Der Wermutstropfen: Vincent Vermeij verletzt sich am Knie.
NIEDERRHEIN (D.R.) Vor der Duisburger Arena hupte während der Partie des Fußball-drittligisten MSV Duisburg mehrfach ein Auto. Fan-unterstützung im Zeichen der Corona-pandemie. Es hat den Zebras geholfen: Sie besiegten am Sonntag den SV Meppen mit 1:0 (1:0) und verließen den letzten Platz. Es gab aber auch einen Wermutstropfen: Vincent Vermeij schied mit einer Knieverletzung vorzeitig aus.
Msv-trainer Gino Lettieri hatte zuletzt schon mehrfach erwogen, Youngster Julian Hettwer für die Startelf zu nominieren. Nun konnte sich der Coach dazu durchringen. Der 17-Jährige spielte von Beginn an als Sturmspitze. Vincent Vermeij agierte variabel als Angreifer und auf der Zehnerposition. Der Niederländer sollte hier Bälle erobern und den schnellen A-jugend-mann bedienen. Schon in der vierten Minute lag der Ball im Duisburger Tornetz. Glück für dem MSV: Meppens Stürmer Tom Boere stand im Abseits. Hier war die Duisburger Defensiv-abteilung schlecht sortiert – ein früher Warnschuss. Die Stabilität der Abwehr war in den vergangenen Tagen auf der Agenda von Gino Lettieri ganz oben zu finden. Nach dem frühen Patzer stand die Duisburger Defensive aber gut. Daran hatte Wilson Kamavuaka, der nach seiner Verletzung in die Mannschaft zurückgekehrt war, im defensiven Mittelfeld entscheidenden Anteil.
Der MSV verbuchte seine erste Chance in der 13. Minute, doch Ahmet Engin köpfte den Ball über das Tor. Darius Ghindovean versuchte es später mit einem Distanzschuss, den Svm-keeper Eric Domaschke zur Ecke klärte. So verdiente sich Ghindovean einen halben Assist. In Anschluss an den Eckstoß traf Wilson Kamavuaka zur 1:0-Führung (21.).
Es folgten weitere Duisburger Chancen: Ghindovean setzte den Ball mit einem beherzten Schuss über das Meppener Tor (27.). Moritz Stoppelkamp hätte bei einer 3-1-Überzahlsituation auch abspielen können, entschied sich aber für den Torschuss, mit dem er am Meppener Keeper scheiterte (30.).
Fünf Minuten später meldete sich der SV Meppen zu Wort. Der Schuss von Marcus Piossek wurde abgeblockt, der Nachschuss von Luka Tankulic verfehlte das Tor. Im zweiten Durchgang verbuchten die Zebras die erste Chance. Julian Hettwer reagierte bei einem Ballverlust der Meppener blitzschnell und setzte Ahmet Engin in Szene. Engin vergab jedoch frei vor dem Meppener Tor das 2:0.
Für Vincent Vermeij war die Partie in der 69. Minute verletzungsbedingt beendet. Das sah nicht gut aus. Der Niederländer humpelte gestützt mit einer Knieblessur vom Platz. Mit Blick auf das nächste Heimspiel schon am kommenden Mittwoch, 19 Uhr, gegen den 1. FC Magdeburg muss sich Trainer Gino Lettieri neue Sorgen machen. Wie der MSV noch während der Partie mitteilte, stehen noch mehrere Untersuchungen an, eine Diagnose sei demnach frühestens am Montag möglich.
Nach Vermeijs Ausscheiden wurde es für die Meidericher eine Zitterpartie. Gino Lettieri brachte für den Niederländer mit Tobias Fleckstein einen weiteren Defensivspieler in die Begegnung. Der MSV agierte in der Defensive zeitweise mit sechs Akteuren auf einer Linie. Das Abwehrbollwerk stand sicher. Die Gäste machten Druck, doch an der Strafraumgrenze war für den SV Meppen spätestens Schluss. Am Ende der fünfminütigen Nachspielzeit fiel den Zebras ein Stein vom Herzen. Und es wurde laut nach dem wichtigen Sieg im Abstiegskampf. Vor der Arena hupte weiter das Auto, und im Stadion erklang die irische Band U 2 mit „Beautiful Day“.