Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Befreiung aus der Insellage steht im Fokus
Die sieben Teams von Architekten und Landschaftsplanern, die in die zweite Runde für das Güterbahnhofsgelände gekommen sind, verbinden einige Gemeinsamkeiten. Wir zeigen, wie die Experten sich das Gelände künftig vorstellen.
Überraschend viele Gemeinsamkeiten zeigen die Entwürfe der Gestalter für das Güterbahnhofsgelände: Viele präferieren einen parkähnlichen Grünstreifen entlang der A 59, der meist auch noch topgraphische Unterschiede aufweist, um den bestmöglichen Lärmschutz im Inneren zu gewährleisten.
Fast alle Entwürfe haben ein gewisses Nord-süd-gefälle: Zum Hauptbahnhof hin sind eher größere Gebäude geplant, in Richtung Sportpark dominieren eher Freiflächen und viel Grün. Die Befreiung aus der Insellage durch vielfältige Anbindungen an Neudorf, Dellviertel und City prägen eigentlich alle Entwürfe; Radwegsverbindungen und wenig motorisierter Verkehr sind für die meisten selbstverständlich. Eine durchgehende Promenade oder ein Boulevard von Norden nach Süden und Querverbindungen sehen die meisten ebenso vor wie eine Erweiterung und Aufwertung der Loveparade-gedenkstätte. Wir haben uns die Charakteristiken der einzelnen Würfe einmal auf ihre spezifischen Besonderheiten hin einmal angesehen. Eines dürfte jetzt schon feststehen: Das wird keine leichte Aufgabe für die Jury werden.
Team 1 Albert Speer und Partner, Frankfurt am Main: Dieser Entwurf soll ein „grünes Quartier der kurzen Wege“darstellen. Besonderes Merkmal ist ein „Velodrom“am südlichen Ende. Ein „Skytrain“soll vom Hauptbahnhof durch das Gelände bis zur Arena führen. Das Verkehrskonzept sieht vier Quartiersgaragen, Car-sharing-angebote und Leihrad-möglichkeiten vor.
Team 2 Cityförster, Hannover und Felixx, Landschaftsplaner aus Rooterdam: „Fifty fifty“nennt das Planungsteam seine Idee, die zu 50 Prozent mit bebauten Flächen plant und die andere Hälfte mit einem 15 Hektar großen Park gestalten will. Der Bereich vom Hauptbahnhof bis zur Karl-lehr-straße sieht Gebäude mit vielfältigen Nutzungen vor, daran schließt sich viel Grün.
Team 3 Christoph Kohl und Team, Berlin sowie Fugmann-janotta, Berlin: Eine parkähnliche Dünenlandschaft entlang der A 59 soll den inneren Bereich von der Autobahn abschirmen. Das zur Autobahn ansteigende Gelände der „Duisburger Dünen“soll wie in der Natur absteigend mit Gräsern, Kräutern und Bäumen bepflanzt werden. Die Bebauung setzt auf Strukturen mit Innenhöfen, das gesamte Quartier soll 35 Prozent weniger motorisierten Verkehr bekommen als vergleichbare Areale.
Team 4 ISSS Research Architecture Urbanism und Studio RW Landschaftsarchitektur, Berlin: Die Vernetzung mit den umliegenden Stadtteilen und die damit einhergehende Befreiung aus der Insellage des Areals steht bei diesem Team im Vordergrund. Ein topographisch gestalteter Park soll das Gelände von der Autobahn her abschirmen, eine Blockbebauung auf der östlichen Seite von den Gleisen. Die Fläche wird in drei „Nachbarschaften“aufgeteilt, im Zentrum der mittleren „Nachbarschaft“soll eine Grundschule entstehen.
Team 5 Karres & Brands, Hilversum: „District G – City with an Edge“(Stadt mit einer Kante) haben diese Planer ihren Entwurf getauft. Er fußt auf einer Bebauung in Richtung der Bahngleise und einem Park entlang