Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Duisburger CDU lässt sich bei der Kandidatenaufstellung Zeit
Nach dem Bundesparteitag blickt die CDU Duisburg nun nach vorn. Wann die Bundestagskandidaten aufgestellt werden, steht noch nicht fest.
(mtm) „Parteitag @ Home – Parteitag in Duisburg – auch mal schön“, schrieb die Duisburger CDU-LANDtagsabgeordnete Petra Vogt am Samstag bei Facebook. Und sie fügte hinzu: „Ein riesengroßer Glückwunsch an Armin Laschet.“Die 50-Jährige ist stellvertretende Vorsitzende der Landtagsfraktion ihrer Partei und auch stellvertretende Kreisvorsitzende in Duisburgs. Als eine von vier Duisburger Delegierten auf dem ersten digitalen Bundesparteitag hat sie ihre Stimme abgeben dürfen – und schon im
Vorfeld erklärt, dass sie das Team Laschet/spahn favorisiere. Dem entsprechend froh dürfte sie über das Ergebnis gewesen sein.
Ein wenig anders sieht das wohl Duisburgs Cdu-kreisparteichef Thomas Mahlberg: „Jetzt müssen wir den Blick nach vorn richten“, antwortete er vielsagend im Gespräch mit der Redaktion auf die Frage, wen er denn gewählt habe.
Bekanntlich war Friedrich Merz beim letzten Mal sein Favorit gewesen, diesmal hatte er aber auch Sympathien für Norbert Röttgen erkennen lassen, ohne sich im Vorfeld festlegen zu wollen. Laschets Rede, so Mahlberg, sei sehr gut und „authentisch“gewesen, sein Werben um Vertrauen mit der Bergmannsmarke seines Vaters als Symbol habe wohl auf viele überzeugend gewirkt. Wichtig sei, dass für seine Partei nun ein „quälend langer Prozess“abgeschlossen sei und man sich nun wieder Sachthemen widmen könne. Dass sich Friedrich Merz anschließend gleich selbst wieder als Bundeswirtschaftsminister ins Gespräch gebracht habe, fand Mahlberg allerdings unverständlich. Besser habe es da Röttgen gemacht, der nun zum Parteipräsidium gehört und der lediglich seine Bereitschaft zur weiteren Mitarbeit bekundet hatte.
Insgesamt habe der Parteitag gezeigt, dass die Christdemokraten sehr gut in der Lage seien, so etwas auch digital durchzuführen. „Digitale Formate eignen sich zum Austausch und für Besprechungen. Einen normalen Parteitag können sie aber grundsätzlich nicht ersetzen“, so der Duisburger Cdu-parteichef. In manchen Dingen ginge das aber auch aus formaljuristischen Gründen nicht. So sei ein Aufstellungsverfahren für die Bundestagskandidaten für die Wahl im Herbst nicht virtuell machbar.
„Wir sind dabei ständig in Kontakt mit unserem Landesjustiziar. Man hat uns geraten, dies erst einmal aufzuschieben.“Bis klar wird, mit wem die Duisburger CDU bei der anstehenden Bundestagswahl ins Rennen geht, wird es also noch eine Weile dauern. Noch habe man aber dafür auch noch Zeit genug, so Mahlberg.