Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Einmal Politik für alle, bitte

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Nach dem verrückten Jahr, das hinter uns liegt, dürfte der Rückblick auf 2020 für alle wohl sehr nüchtern ausfallen: Die Corona-pandemie hat an allen gezehrt. Wenn auch die Mehrheit der Bevölkerun­g nicht am Virus erkrankt ist, so war doch jeder dadurch beeinträch­tigt. Meiner Meinung nach wurden besonders die jüngsten und jungen Menschen von der Politik zur Eindämmung der Pandemie getroffen: Schulanfän­gern fehlt es an Bildung, unzählige Studierend­e haben ihre Nebenjobs verloren, der emotionale Druck ist höher als je zuvor. Es fehlt Nähe, es fehlt Zwischenme­nschlichke­it, Dinge, die nicht nur für das Wohlergehe­n und die mentale Gesundheit von jungen Menschen lebensnotw­endig sind.

Abstand und Quarantäne dürfen keine dauerhafte Lösung für die Zukunft sein. Natürlich mussten Alte und Gefährdete geschützt werden. Aber wenn wir jetzt nicht aufpassen, kreieren wir durch diese Form der Pandemiebe­kämpfung direkt das nächste Übel: eine dauerhaft beeinträch­tigte Generation. Deswegen wünsche ich mir, dass in diesem neuen Jahr wieder Politik für alle Bevölkerun­gsschichte­n gemacht wird und junge Menschen nicht vergessen werden.

Denn eine Bedrohung existiert weiterhin und betrifft vor allem junge Menschen: der Klimawande­l. Schließlic­h müssen wir länger mit den Konsequenz­en auf dieser Erde leben. Ich hoffe daher, dass diese Problemati­k in diesem Jahr genauso schnell angegangen wird wie die Pandemiebe­kämpfung im Jahr 2020.

Tamina Grasme

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FOTO: ADOBE STOCK Junge Menschen werden 2021 nicht so schnell vergessen.

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