Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Oberligisten wollen Hinrunde beenden
Fußball: In einer Videokonferenz am Dienstag haben die Vertreter der 23 Vereine diskutiert, wie mit der aktuellen Spielzeit verfahren werden soll. Der Tenor: Der Ball soll in der fünften Liga ab dem 11. April wieder rollen.
Die 23 Fußball-vereine dieser Spielklasse sprechen sich für einen Re-start am 11. April aus. Auch der TV Jahn Hiesfeld stimmt zu.
DINSLAKEN Die 23 Vereine der Fußball-oberliga haben am Dienstagabend in einer Videokonferenz über die Möglichkeiten diskutiert, die während der Corona-pandemie unterbrochene Saison noch zu einem geregelten Ende zu führen. Demnach rollt der Ball wohl erst nach Ostern wieder. Angesichts des erneut verlängerten Lockdowns wird nun der 11. April als nächster Spieltag angepeilt.
Für den TV Jahn Hiesfeld nahm der Sportliche Leiter Gerd Ott an der Konferenz teil, die der Verbandsfußballausschuss-vorsitzende Wolf
„Mit dem Neustart am 11. April könnte man die Hinrunde bis Ende Juni durchziehen“
Gerd Ott
Sportlicher Leiter des TV Jahn Hiesfeld
gang Jades und Staffelleiter Clemens Lüning leiteten. Ziel sei es, die Saison nicht abzubrechen, sondern zumindest die Hälfte der Spiele zu absolvieren, hieß es.
Im Vorfeld standen mehrere Szenarien zur Debatte, wie es weitergehen könnte, von denen einige jedoch nach den Beschlüssen der Politiker am Dienstag schon wieder hinfällig geworden waren, da die Zwangspause im Amateursport nun mindestens bis Mitte Februar andauern wird.
Einhellige Zustimmung fand daher unter den Oberliga-vereinen lediglich die Aussicht, nach den Osterferien, die vom 29. März bis 10. April geplant sind, die Meisterschaft fortzusetzen. Dem soll laut Henrik Lerch, Pressesprecher des Fußball-verbandes Niederrhein, eine drei- bis vierwöchige Vorbereitung vorausgehen. „Mitte Februar sind wir schon bei einer knapp viermonatigen Pause“, so Lerch. Die Mannschaften benötigten entsprechend eine angemessene Phase, um wieder ihren Rhythmus zu finden. Der Fvn-pressesprecher betonte, dass dieses Modell ausschließlich für die Oberliga gelte. Wie es in den Landesund Bezirksligen weitergehen könnte, wird der Verband demnächst ebenfalls in Videokonferenzen mit den Vereinen in diesen Klassen besprechen. „Die Zeit drängt aber in diesen Ligen nicht so, weil sie nicht so viele Teams haben. Wir könnten in diesen Klassen die Hinrunde auch noch beenden, wenn wir nicht Mitte April wieder spielen könnten. Die Oberliga mit ihren 23 Mannschaften ist die einzige Klasse, die uns momentan Sorgen bereitet“, so Lerch.
Die angestrebte Veriante für die Oberliga kommentiert Gerd Ott so: „Mit dem Neustart am 11. April könnte man die Hinrunde bis Ende Juni durchziehen und eine Wertung vornehmen.“Der Vertreter des TV Jahn legte in der Konferenz besonders Wert darauf, dass die dreiwöchige Vorbereitung sich auf Vollkontakt-training bezieht: „Es reicht nicht, wenn die Spieler drei Wochen nur hin und her rennen und Passspielübungen mit Abstand machen dürfen. Das hilft uns nicht weiter.“
Ins Gespräch gebracht wurde auch die Möglichkeit, einen fünften Einwechselspieler zu erlauben. „Das will man verbandsübergreifend diskutieren“, so Ott. Er ist nach der Konferenz dennoch skeptisch. „Wenn der Lockdown etwa noch bis Ende März verlängert werden sollte, bleibt doch gar nichts anderes übrig als der Saisonabbruch. Und wenn die Politik demnächst Lockerungen beschließt, dann geht es sicher erst einmal um den Friseur und sonst was, aber nicht um Fußball. Ich glaube, dass der ziemlich hinten anstehen wird, auch hinter dem Einzelsport.“
Trainer Umut Akpinar vom Liga-konkurrenten 1. FC Kleve sieht die besprochene Möglichkeit der Fortsetzung dagegen erst einmal positiv: „Ich halte es für die sportlich beste Lösung, die Hinrunde bis Ende Juni durchzuspielen.“
Und wenig verwunderlich ist, dass auch Trainer Jan Winking vom Spitzenreiter 1. FC Bocholt die Aussicht auf eine Beendigung der Saison auf dem Spielfeld begrüßt: „Es ist ein erster Hoffnungsschimmer und ein wichtiger und richtiger Schritt in die richtige Richtung. Es ist absolut positiv, dass sich die Vereine dafür ausgesprochen haben, dass es eine sportliche Wertung geben soll. Weil es in der Regionalliga und voraussichtlich auch in der Landesliga eine sportliche Wertung geben wird, würde die Oberliga ansonsten auch in einer Zwickmühle stecken.“