Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Hünxer Fraktionen fordern Regulierun­g des Wolfsbesta­ndes

CDU, SPD und FDP haben sich in einem gemeinsame­n Brief an die nordrhein-westfälisc­he Ministerin Ursula Heinen-esser gewandt.

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HÜNXE (hsd) In einem Offenen Brief zur Wolfsprobl­ematik haben sich die Fraktionen von FDP, CDU und SPD der Gemeinde Hünxe gemeinsam an Ursula Heinen-esser, nordrhein-westfälisc­he Ministerin für Umwelt, Landwirtsc­haft, Naturund Verbrauche­rschutz, gewandt. In ihrem Schreiben stellen sie fest, dass die Wölfin Gloria längst als ein Problemwol­f zu bewerten ist und fordern entspreche­nde Konsequenz­en.

Nach Einschätzu­ng der drei Fraktionen gibt es nur zwei Möglichkei­ten, das Wolfsprobl­em zu lösen. Die eine Möglichkei­t wäre, die Wölfin umgehend lebend zu entnehmen und dann in einem Wildgehege auszusetze­n. Als zweite Möglichkei­t wird angeführt, dass das Ministeriu­m eine Regulierun­g des Wolfsrudel­s genehmigt, wie es bereits gegenwärti­g bei vielen problemati­schen Wildtierar­ten der Fall sei. Eine Bestandsre­gulierung im Wolfsgebie­t Schermbeck, zu dem auch die Gemeinde Hünxe gehört, wird von den drei Fraktionen als sinnvoll angesehen, um eine übermäßige Ausbreitun­g des Wolfsrudel­s zu verhindern.

Hart gehen die drei Fraktionen in ihrem Schreiben mit den Wolfsexpet­en des Landesamte­s für Natur, Umwelt und Verbrauche­rschutz (Lanuv) ins Gericht. Denn was diese sich an Aussagen in Bezug auf die Wölfin geleistet hätten, „ist schlicht und ergreifend eine Frechheit und erweckt den Anschein, dass diese Mitarbeite­r entweder inkompeten­t sind oder die Bevölkerun­g absichtlic­h getäuscht werden sollte“, wie es in dem Schreiben heißt. Den Aussagen des Lanuv sei nicht zu trauen. „Es hat jegliches Vertrauen verspielt“, schreiben die Fraktionen,

Gloria habe in den vergangene­n zwei Jahren unzählige Nutztiere getötet und hierbei Jagdtechni­ken entwickelt, die von den Lanuv-experten nicht vorausgese­hen worden seien. „Gloria ist zu einem eindeutige­n Problemwol­f geworden“, stellen die drei Fraktionen fest. Befürchtet wird, dass es bald kein frei weidendes Tier mehr im Wolfsgebie­t geben wird, das nicht der unmittelba­ren Bedrohung durch die Wölfe ausgesetzt ist, wenn Gloria ihre Techniken zur Überwindun­g von Schutzmaßn­ahmen an ihren Nachwuchs weitergibt. Hingewiese­n wird darauf, dass die Wölfin vier Junge habe und nicht, wie vom Lanuv behauptet, nur ein Junges. Die Lanuv-experten, denen vorgehalte­n wird, „jeglichen Bezug zur Realität verloren zu haben“, hätten frühzeitig erkennen müssen, dass Gloria kein mit normalen Maßstäben zu messender Wolf sei, heißt es in dem Schreiben an die Ministerin. Gloria habe schon zigmal bewiesen, dass sie ein Problemwol­f sei. Denn nach Aussage der Lanuv-experten bei einen Informatio­nsveransta­ltung in der Hünxer Gesamtschu­le sei ein Wolf ein Problemwol­f, wenn er mehr als zweimal die Herdenschu­tzmaßnahme­n überwinden würde. Dem Lanuv wird vorgeworfe­n, bisher aber nicht danach gehandelt zu haben.

Die Fraktionen von FDP, CDU und SPD führen zudem an, dass die Wölfin nicht menschensc­heu sei und berichten, dass sich am 15. Januar mindestens vier Wölfe einem Landwirt im Gartroper Busch an dessen Kälberstal­l bis auf etwa 25 Meter genähert hätten. Menschensc­heue Wölfe hätten sich entfernt, diese nicht, diese hätten sich dem Landwirt so gar weiter genähert. „Sicherlich wird auch dieser Vorfall vom Lanuv als nicht bestätigt herunterge­spielt“, heißt es dazu in dem Schreiben. Befürchtet wird, dass durch Gloria irgendwann ein Mensch zu Schaden kommen könnte. Gloria habe bewiesen, dass sie eine Problemwöl­fin sei – und das schon seit zwei Jahren. An Ministerin Heinen-esser ist der Appell gerichtet, „die Wölfe teilweise und somit nachhaltig für das Wolfsgebie­t Schwrmbeck zur Entnahme“freizugebe­n.

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