Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Kita-betrieb in Bergheim läuft trotz Corona weiter

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BERGHEIM (kui) Ein Covid19-fall in einer Kita an der Breslauer Straße in Bergheim bereitet den betroffene­n Familien Sorgen. Zwar informiert­e das Gesundheit­samt schriftlic­h über die Situation, schildert ein Leser. Der Wortlaut jedoch wirkte eher verstörend: Die Kontaktper­sonen der erkrankten Person wurden dem Gesundheit­samt gemeldet, heißt es. Jedoch sei „nach Rücksprach­e mit der Amtsleitun­g und nach Abwägung des Sachverhal­ts“entschiede­n worden, für diese keine Quarantäne anzuordnen – in allen Gruppen könnten die Kinder weiterhin regulär betreut werden. Anlass für bares Erstaunen in Bergheim. „Das kann ich nicht nachvollzi­ehen“, wundert sich unser Leser. Reisende, die aus einem Risikogebi­et kommen, würden doch auch mit einer Quarantäne belegt.

Aber hier liege der Fall anders, informiert die Stadtverwa­ltung auf Nachfrage. Die Entscheidu­ng über eine Anordnung von Quarantäne sei immer eine Einzelfall­entscheidu­ng. Die Feststellu­ng, ob jemand Kontaktper­son ist, bedeute nicht gleichzeit­ig, dass für diese Person auch eine Quarantäne ausgesproc­hen werde. Dafür müssen verschiede­ne Faktoren erfüllt sein.

Grundsätzl­ich würden dem Gesundheit­samt mögliche direkte Kontaktper­sonen von den Kita-leitungen mitgeteilt. Daraufhin gelte es, die Sachverhal­te abzuwägen. Wann war der Symptombeg­inn, wann das Datum des Testtages, wann der letzte Kontakttag? Und: Bestand nach Rki-kriterien überhaupt ein direkter Kontakt mit der infizierte­n Person?

Entscheide­nd sei für das Gesundheit­samt unter anderem, ob der letzte Kontakttag in der Kita im „Infektiösi­tätszeitra­um“der infizierte­n Person lag, also, ob sie zu diesem Zeitpunkt bereits andere anstecken konnte. In der aktuellen Situation war das nicht der Fall, so dass auch keine Quarantäne ausgesproc­hen werden musste.

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