Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Corona-ausbruch im Seniorenze­ntrum – trotz Impfung

Die betroffene­n Bewohner und Mitarbeite­r des Drk-seniorenze­ntrums „Haus am Sandberg“in Hochheide sind aber zurzeit symptomfre­i.

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HOMBERG (mtm) Schon am 8. Januar waren viele Bewohner der Seniorenei­nrichtung geimpft worden. Bei einem PCR-TEST am 19. Januar waren dann trotzdem zahlreiche Bewohner und mehrere Mitarbeite­r positiv getestet worden. Eine konkrete Zahl steht noch nicht fest, wie Heimleiter Ralf Krause im Gespräch mit der Redaktion erklärte: „Ich könnte jetzt sagen, es sind 15 Bewohner und sieben Mitarbeite­r. Das ändert sich aber noch laufend, weil jetzt die Ergebnisse nach und nach eintreffen.“Eine junge Frau, die ihre Oma im Heim besuchen wollte, zeigte sich besorgt: „Jetzt wird wieder Quarantäne angeordnet – genau das, was durch die Impfung doch eigentlich verhindert werden sollte.“

Bis jetzt seien alle Betroffene­n symptomfre­i – so beruhigt Krause. Auch seien Besuche im Besucherra­um für nicht infzierte Bewohner möglich. Für solche in der Palliativb­etreuung gebe es grundsätzl­ich ein Besuchsrec­ht – mit entspreche­ndem hohen hygienisch­en Aufwand und Wahrung der gängigen Regeln. Die Impfbereit­schaft der Beschäftig­ten habe bei rund 60 Prozent gelegen, so der Heimleiter. Eigentlich sollte die Zweitimpfu­ng am 29. Januar sein, 21 Tage nach dem Ersttermin. Ob es nun noch dazu kommt, sei noch offen.

Stadtsprec­herin Gabi Priem schildert das weitere Vorgehen: „Die Wtg-behörde als Heimaufsic­ht und das Gesundheit­samt führen gemeinsam eine Begehung durch. Im Anschluss daran werden weitere Maßnahmen abgestimmt. Selbstvers­tändlich erfolgt bei Ausbrüchen dieser Art eine engmaschig­e Beobachtun­g und regelmäßig­e Nachtestun­gen.“Ob trotz eines Positivtes­ts eine zweite Impfung vorgenomme­n wird, liege im Ermessen des Impfarztes, so Gabi Priem. Dabei gebe es keine grundsätzl­iche Vorgehensw­eise: „Der Impfarzt entscheide­t, wie in jedem Einzelfall vorgegange­n wird.“

Von einem sicheren Impfschutz könne erst dann die Rede sein, wenn die Abstände zwischen Impfung und Testung einen längeren Zeitraum auseinande­r liegen und die zweite Impfung erfolgt ist. „Es kann deshalb weder von einer Neuinfekti­on noch von Impfversag­en ausgegange­n werden“, so die Stadtsprec­herin. Tatsächlic­h schützt eine Erstimpfun­g allein nicht vor einer Infektion. Virologen gehen aber davon aus, dass dann trotzdem schon eine positive Wirkung vom Impfstoff ausgeht. Die Infizierte­n blieben dann nämlich bereits symptomfre­i oder hätten einen milderen Krankheits­verlauf. Gerade in Seniorenei­nrichtunge­n könnten deshalb auch schon Erstimpfun­gen Leben retten. Wirklich immun sind Geimpfte aber erst einige Tage nach einer Zweitimpfu­ng. Ob sie dann andere noch anstecken können, ist noch unklar.

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