Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
RVR will Halde Lohberg Nord touristisch nutzen
Regionalverband hat bereits acht Halden übernommen. Insgesamt 20 sollen es in den kommenden Jahren werden.
DINSLAKEN (aha) Kommt nun das Grüne Tor zum Niederrhein beziehungsweise Ruhrgebiet auf der Halde Lohberg? Der Regionalverband Ruhr (RVR) hat die ersten acht Halden mit einer Fläche von rund 350 Hektar von der RAG übernommen – dazu zählt auch die Halde Lohberg Nord.
Insgesamt gehen innerhalb der nächsten fünfzehn Jahre zwanzig Bergehalden in den Besitz des RVR über mit einer Gesamtfläche von 1.149 Hektar. Die Rahmenvereinbarung zum Erwerb der Landschaftsbauwerke sowie die ersten acht Einzelkaufverträge wurden noch Ende des letzten Jahres beurkundet.
„Die Bergehalden wollen wir in die grüne Infrastruktur der Metropole Ruhr einbetten und für die Menschen im Ruhrgebiet und Touristen öffnen. Sie sind wichtiger Baustein zur Gestaltung einer klimaschonenden Industrieregion“, kündigt Nina Frense, Beigeordnete Umwelt und Grüne Infrastruktur beim RVR, an. Die Halden werden hauptsächlich als Natur- und Erlebnisräume ausgebaut.
Mit der Übernahme der acht Berge wächst die verbandseigene Haldenlandschaft auf insgesamt 46 Standorte an. Die eigenbetriebsähnliche Einrichtung RVR Ruhr Grün übernimmt die dauernde Pflege und Unterhaltung dieser Halden.
Zudem hat der RVR vor der Übernahme durch externe Planungsbüros prüfen lassen, ob und wie die Landschaftsbauwerke auch für Tourismus, Freizeit und regenerative Energieerzeugung genutzt werden können. Auch die Halde Lohberg gehört laut RVR zu denen, die sich „für den Ausbau touristischer Angebote eignen“.
Die Stadt Dinslaken hat dazu bereits ein Konzept vom Duisburger Landschaftsarchitekturbüro „LAND Germany“erstellen lassen. Danach soll die Halde zugänglich gemacht werden. Eine Linie könnte dort die Grenze zwischen Niederrhein und Ruhrgebiet kennzeichnen. Die Planer stellen sich zwei Aussichtsplateaus auf dem Haldenkopf vor. Auf einem würde nach den Planungen das „Grüne Tor zum Ruhrgebiet“stehen, das den Übergang vom Ruhrgebiet zum Niederrhein symbolisiert. In der Entwurfszeichnung hängen daran Schaukeln, außerdem sind Sitzgelegenheiten vorgesehen. Das
Konzept sieht außerdem die Wiederbelebung der alten Bahn-trasse als Radweg vor.
Die Landschaftsplaner beziffern die Herstellungskosten für die Gesamtmaßnahme mit etwa zehn Millionen Euro brutto plus 2,5 Millionen Planungskosten, bei der Vorstellung der Planung vor drei Jahren hoffte man auf eine Förderung in Höhe von 80 Prozent.
Ob das Konzept genau so umgesetzt werden kann, das prüfe der RVR nun, erklärt die Sprecherin des Regionalverbands, Barbara Klask. „Aber grundsätzlich werden wir das Rad nicht neu erfinden“. Die Machbarkeitsstudien seien von den Kommunen in Abstimmung mit dem RVR erstellt worden und würden nun weiter qualifiziert, auf ihre Umsetzungsfähigkeit sowie auf ihre Finanzierbarkeit und Förderfähigkeit geprüft – die Kostenberechnungen stammen schließlich aus dem Jahr 2017. Im Sommer sei man damit möglicherweise einen Schritt weiter.
Die ersten acht Halden sind neben Lohberg die Halden Rungenberg und Scholver Feld in Gelsenkirchen, Graf Moltke 2 und Mottbruch in Gladbeck, Groppenbruch in Dortmund, Elsa-brändström-straße an der Stadtgrenze Lünen/dortmund sowie Humbert in Hamm.