Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

BW Wertherbru­ch setzt auf Jugend

Fußball: Nach einem guten Start hat der A-ligist BW Wertherbru­ch etwas nachgelass­en. Die Nachwuchss­pieler hätten ihre Sache aber gut gemacht, sagt Trainer Rene Olejniczak. Er rechnet nicht mit einem normalen Saisonende.

- VON ARNULF BECKMANN

Nach einem erfolgreic­hen Start hat der Fußball-a-ligist nachgelass­en. Die jungen Spieler hätten ihre Sache aber gut gemacht, sagt der Trainer.

HAMMINKELN Aktuell geht nichts. Wie andernorts auch hat sich der Fußball-a-ligist BW Wertherbru­ch in eine lange Winterpaus­e verabschie­det, deren Ende nicht abzusehen ist. Das Team von Trainer Rene Olejniczak war zwar zunächst noch angehalten, den Fitnesssta­nd so lange wie möglich ganz weit oben zu halten. Doch nach Verlängeru­ng und Verschärfu­ng des Lockdowns wurden die Zügel für die Spieler gelockert, die bis dahin über Laufeinhei­ten in virtuellen Wettkämpfe­n gegenseiti­g ihre Form überprüfen konnten. „Ich halte zwar noch immer telefonisc­h Kontakt mit meinen Spielern”, sagt der Coach. „Aber derzeit stehen eher Themen im Mittelpunk­t, die sich um die Personalpl­anung der kommenden Saison drehen.”

„Derzeit stehen eher Themen im Mittelpunk­t, die sich um die Personalpl­anung drehen“Rene Olejniczak Trainer von BW Wertherbru­ch

Und auch, wenn der Zeitpunkt Sommer 2021 sehr fern scheint, so hat Olejniczak bislang von allen Spielern, mit denen er gesprochen hat, Zusagen erhalten. Was allerdings mit dieser Saison noch passieren wird, ist derzeit fraglich. Olejniczak rechnet damit, dass ihm unter Umständen nur zwei Wochen zur Vorbereitu­ng genügen müssen, um wieder in den Spielbetri­eb einzusteig­en.

Das ist nicht viel, auch wenn aktuell kaum jemand an eine komplette Saison glaubt. Der Bww-coach geht – wenn es gut läuft – von einer Hinrunde aus, die gespielt wird. „Dann hätten wir zumindest ein sportliche­s Ergebnis, das man werten kann. Wir akzeptiere­n aber auch jeden anderen Modus.” Allerdings sind für die dann noch ausstehend­en Partien die Voraussetz­ungen schwierig. „Wir kommen bei Wiederbegi­nn quasi aus dem Winterschl­af und müssen unbedingt noch ein paar Pünktchen sammeln.”

Bislang ist die Situation in der Tabelle eher durchwachs­en als bedrohlich. Insgesamt sieben Spiele konnte BWW bis zur Unterbrech­ung absolviere­n und dabei immerhin neun Punkte sammeln. Vor allem der Start in diese Spielzeit war überrasche­nd gut. Gegen die SV 08/29 Friedrichs­feld II (3:2), den HSC Berg (2:0) und den GSV Suderwick (4:0) gelangen gleich drei Erfolge in den ersten vier Spielen, was das Team bis unter die ersten Drei der Tabelle führte.

Erst danach wurde es holprig. Beim SV Brünen (0:3) und SV Bislich (1:2) gingen zwei Derbys verloren. Und daheim gegen den Spitzenrei­ter TUB Mussum setzte es gar ein 2:6. „Wir hatten nach dem guten Start ein paar verletzte Spieler zu beklagen”, so Olejniczak. „Unsere Leistungen waren durchschni­ttlich, so dass es zum Ende hin keinen wirklichen Spaß mehr gemacht hat.” Also kam die Pause aus Wertherbru­cher Sicht zur rechten Zeit? „Nein, so schlimm war es wiederum nicht”, sagt der Coach.

Auch, weil ihm die Sommerzugä­nge allesamt viel Spaß bereitet haben. Die „Neuen” stammten allesamt aus der eigenen Jugend, mehr lassen die überschaub­aren wirtschaft­lichen Möglichkei­ten in Wertherbru­ch nicht zu. Und zum Teil mussten die Youngster aufgrund der zuletzt angespannt­en Personalsi­tuation den Sprung ins kalte Wasser wagen. „Die hatten keinerlei Eingewöhnu­ngszeit”, so Olejniczak. „Aber dennoch lag es sicher nicht an ihnen, dass wir die letzten drei Spiele in Serie vergeigt haben.”

Im Gegenteil: Allen vier Talenten attestiert er „das Zeug, künftige Stammspiel­er in der ersten Mannschaft werden zu können”. Allerdings wird er ihnen noch die erforderli­che Eingewöhnu­ngszeit geben müssen. Fabian Tichelofen, Julian Krusen und Pascal Schlebusch gehören mittlerwei­le fest zum Team, Mark Stenkamp sammelte zuletzt Erfahrunge­n in der zweiten Mannschaft. Aus Sicht des Vereins jedenfalls ist das ein herausrage­nder Arbeitsnac­hweis der Jugend-abteilung. „Eine super Sache”, sagt Olejniczak. „Wir müssen diesen Weg gehen, da uns die erforderli­chen Mittel nicht zur Verfügung stehen. Aber diesen Weg gehen wir ja schon immer.”

Das wird sich auch in der Zeit nach dem Lockdown nicht ändern. Für die zweite Saisonhälf­te – wie immer sie gespielt werden mag – wird BWW personell nicht nachbesser­n. Dabei macht der Coach schon jetzt eine Kampfansag­e: „Wir werden da sein, wenn der Ball wieder rollt. Und wir werden sicher ein ordentlich­es Ergebnis abliefern.”

 ?? FOTO: GERD HERMANN ?? BW Wertherbru­ch (schwarze Trikots) steht nach drei Siegen und vier Niederlage­n auf dem 13. Platz.
FOTO: GERD HERMANN BW Wertherbru­ch (schwarze Trikots) steht nach drei Siegen und vier Niederlage­n auf dem 13. Platz.

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