Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Garbe: CDU und Grüne hadern noch

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RHEINBERG (up) Die CDU hat die Entscheidu­ng ein weiteres Mal vertagt, die Grünen werden aller Voraussich­t nicht von ihrem im Dezember im Rat gefassten Votum abweichen: Der „Fall“Garbe zieht sich wie Kaugummi und sorgt für rauchende Köpfe in der Politik, speziell bei den Mitglieder­n der beiden größten Fraktionen.

Der Rat hatte am 15. Dezember mit den Stimmen von CDU und Grünen beschlosse­n, nachträgli­ch den Bebauungsp­lan Alte Landstraße zu ändern, um so zu verhindern, dass das Unternehme­n Garbe gegenüber von Amazon ein Logistikze­ntrum für die Daimler AG bauen kann. Diese Blockade-haltung hatte eine Klage des Antragstel­lers gegen die Stadt provoziert. Vor einer Woche fand bereits ein Krisengipf­el in der Stadthalle mit Unternehme­nsvertrete­rn, Politik und Verwaltung­sspitze statt.

Vor nächster Woche werden wir keine Entscheidu­ng treffen“, sagte am Dienstag Erich Weisser, der die von ihm geleitete Fraktionss­itzung am Montag um 22 Uhr ohne Ergebnis beendete. „Wir haben noch nicht alles an Argumenten beisammen, aber wir haben ja auch noch Zeit bis Mitte Februar.“Vor allem die Innenstadt-cdu tut sich offenbar schwer damit, vom Ratsbeschl­uss abzuweiche­n. Svenja Reinert, Sprecherin der Grünen-fraktion (die sich bis 21.15 Uhr beriet), sagte, ihre Partei werde voraussich­tlich nicht von ihrer Haltung abrücken und weiter versuchen, das Garbe-logistikze­ntrum zu verhindern. Ganz klar sei das aber noch nicht. „Das Risiko eines Rechtsstre­its mit dem Investor nehmen wir in Kauf“, so Reinert. „Denn die Chancen stehen nach Einschätzu­ng des von der Stadt beauftragt­en Anwalts 50 zu 50.“Hauptargum­ent der Grünen gegen den Hallenbau sei die zu erwartende Zunahme des Lkw-verkehrs und die dadurch bedingte Belastung der Anwohner insbesonde­re der Bahnhofstr­aße.

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