Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Beyer und Szczesny sind noch nicht satt

Die beiden Dinslakene­r in Diensten des Handball-bundesligi­sten TUSEM Essen ziehen ein durchaus positives Zwischenfa­zit zum bisherigen Saisonverl­auf ihres Teams – auch wenn in manchen Partien mehr drin gewesen wäre. Nun geht es nach Berlin.

- VON CHRISTOPH ENDERS

Die beiden Dinslakene­r in Diensten des Handball-bundesligi­sten TUSEM Essen ziehen ein positives Zwischenfa­zit – und wollen mehr.

DINSLAKEN Die Handballwe­lt schaute zuletzt nach Ägypten, wo die dänische Mannschaft am Sonntag ihren Weltmeiste­rtitel gegen Schweden verteidigt­e. Aber auch in der Handball-bundesliga wurde parallel fleißig gearbeitet, denn schon am ersten Februar-wochenende geht es wieder um wichtige Punkte im Oberhaus. Die beiden gebürtigen Dinslakene­r Dennis Szczesny und Noah Beyer stecken mit Tusem Essen im Abstiegska­mpf und in der Endphase der Wintervorb­ereitung.

Neben den schweißtre­ibenden Einheiten haben die beiden noch genügend Puste, um auf die ersten Monate mit Tusem in der Bundesliga zurückzubl­icken. „Es ist schon ein tolles Gefühl, in der Bundesliga zu spielen und sich mit den Besten der Welt zu messen“, ist Noah Beyer, der bei Tusem die linke Außenbahn beackert, begeistert. Sein langjährig­er Freund und Weggefährt­e Szczesny ergänzt: „Wir haben in einigen Spielen schon gezeigt, was wir können, und sind mit Sicherheit nicht der erste Absteiger.“

Ein weinendes Auge gibt es bei der Betrachtun­g der derzeitige­n Lage dennoch. Die Zuschauer fehlen und damit auch Emotionen. „Das fühlt sich teilweise dann beim Warmmachen an wie ein Testspiel“, so Beyer. Daher fehlen den beiden und besonders Tusem in der Bundesliga die Zuschauer. „Wir können eigentlich kein Spiel verlieren, sondern immer nur gewinnen. Aber mit Zuschauern wäre in ein paar Spielen bestimmt noch mehr drin gewesen“, verrät Beyer.

Dennis Szczesny stimmt seinem Teamkamera­den zu und ergänzt: „Die ganzen Kameras in der Halle erinnern einen schon an die Meistersch­aft, aber es ist nach wie vor komisch, vor leeren Rängen zu spielen.

Die Zuschauer haben uns besonders bei den Heimspiele­n immer sehr geholfen.“In der Tat war die Sporthalle am Hallo stets gut besucht und wäre unter normalen Bedingunge­n in der Bundesliga wahrschein­lich durchgehen­d ausverkauf­t. Emotionale und finanziell­e Einbußen für den Club also.

Spielerisc­h haben sich Beyer und Szczesny gut eingefunde­n im Oberhaus. Noah Beyer zählt zu den treffsiche­rsten und effiziente­sten Schützen der Liga und konnte in nur neun Spielen 59 Tore erzielen. Für Szczesny stehen nach 13 absolviert­en Partien 27 Tore zu Buche. Der Hüne hat aber besonders in der Defensive einen Schritt nach vorne gemacht und agiert mit Kreisläufe­r Tim Zechel im Innenblock. Aus den ersten 13 Spielen konnte Tusem fünf Punkte holen. Eine Bilanz, die die Verantwort­lichen vor der Saison vielleicht sogar unterschri­eben hätten. In den absolviert­en Begegnunge­n war aber mehr drin – etwa bei der Niederlage gegen den Konkurrent­en HSG Nordhorn und zwei engen Spielen gegen GWD Minden und die HSG Wetzlar: „Aus diesen Spielen hätten wir noch mehr Punkte holen müssen. Aber wir sind noch voll im Rennen“, so Szczesny.

Drei Punkte beträgt der Abstand der Essener derzeit zum rettenden Ufer. Die ersten beiden Spiele im Februar bei den Füchsen Berlin und gegen die MT Melsungen werden alles andere als einfach. Höher stehen da die Chancen auf Punkte am 21. Februar, wenn die Essener sich bei den Eulen aus Ludwigshaf­en vorstellen. Aber auch die beiden Partien gegen Berlin und Melsungen müssen erst noch gespielt werden. Zumal die Melsunger den eigenen Erwartunge­n aktuell deutlich hinterher hinken und auch schon gegen das Schlusslic­ht aus Coburg gestolpert sind.

Vor dem Duell gegen die Füchse aus Berlin ist die Vorfreude wohl größer als die wirkliche Chance auf etwas Zählbares. Unter Leitung des ehemaligen Essener Trainers Jaron Siewert haben die Hauptstädt­er sich in der Spitzengru­ppe etabliert und sind auf internatio­naler Ebene noch ungeschlag­en. Szczesny geht mit einer extra Portion Motivation ins Spiel, wie er verrät: „Der Kontakt zu Jaron besteht immer noch. Aber die Spiele gegen Ex-trainer sind für mich immer etwas Besonderes, da werden auch die anderen Jungs richtig heiß sein.“Vielleicht gelingt Tusem dann ja das Wunder von Berlin...

 ?? FOTO: GOHL ?? Noah Beyer spielt seine erste Bundesliga-saison mit TUSEM Essen. Der gebürtige Dinslakene­r befindet sich mit seinem Team zwar im Abstiegska­mpf, blickt aber dennoch positiv auf das bisher Erreichte zurück.
FOTO: GOHL Noah Beyer spielt seine erste Bundesliga-saison mit TUSEM Essen. Der gebürtige Dinslakene­r befindet sich mit seinem Team zwar im Abstiegska­mpf, blickt aber dennoch positiv auf das bisher Erreichte zurück.

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