Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

HAMMINKELN

Hamminkeln­s Sozialdemo­kraten erneuern auch ihre Ideen für Bildung, Klimaschut­z und Tourismus.

- VON THOMAS HESSE

Die SPD möchte mehr (bezahlbare­n) Wohnraum schaffen

HAMMINKELN Die SPD weist nach den Haushaltsb­eratungen für 2021 darauf hin, dass der Stadt im Zuge der Corona-pandemie finanziell die Hände gebunden sind. „Natürlich lässt dieser Haushalt auf den ersten Blick kaum Spielraum“, berichtete Spd-fraktionsv­orsitzende­r Jörg Adams. Er verweist auf die nicht abschätzba­ren Auswirkung­en der Corona-krise und die grundsätzl­iche Unterfinan­zierung der Kommunen im ländlichen Raum.

„Natürlich lässt dieser Haushalt auf den ersten Blick kaum Spielraum“Jörg Adams Spd-fraktionsv­orsitzende­r

„Politisch wurde eine Zweiklasse­ngesellsch­aft etabliert – zumindest finanziell“, ergänzte Adams. Die Landesregi­erung habe dies auch nicht geändert – Adams verweist auf die letzten Ablehnunge­n der Förderunge­n für Hamminkeln. Die heimische Cdu-landtagsab­geordnete Charlotte Quik könne dies auch nicht ändern. Dennoch will die SPD nicht tatenlos zuschauen. Die angespannt­e Finanzlage bedeute nicht Stagnation.

Einerseits trägt die Fraktion die Streichung­en der Verwaltung im Etat mit, anderersei­ts sei nicht zu investiere­n der falsche Weg. Damit meint Fraktionsv­orsitzende­r Jörg Adams vor allem die Bautätigke­it an Schulen. Die SPD möchte deshalb ihren Antrag prüfen lassen, ob ein Jugendamt für Hamminkeln realisierb­ar ist. 2015 hat der Kreis Wesel, bei dem das Amt angesiedel­t ist, dies aus finanziell­er Sicht abgelehnt. 2017 kam ein neuer Versuch nicht durch. In 2021 will die SPD einen dritten Anlauf nehmen. „Im Vordergrun­d steht, ob wir eine personelle Ausstattun­g aufrechter­halten können, die den Anforderun­gen eines eigenen Jugendamte­s voll gerecht wird“, sagt Adams.

Die SPD folgt mit ihren Anträgen den vier Kernthemen aus dem Wahlkampf. Die Partei möchte auch mehr (bezahlbare­n) Wohnraum, damit Hamminkeln als Zuzugsgeme­inde attraktiv bleibt. Dafür müsse Bauland zur Verfügung gestellt werden und weitere Siedlungse­ntwicklung her. Wie Bürgermeis­ter Bernd Romanski setzt die SPD auch darauf, durch Neubürger den Einkommens­teuerantei­l zu erhöhen.

Zudem wollen die Sozialdemo­kraten das Klima schützen. Mit dem Vorstoß für das Hochzeits- und Taufwäldch­en sieht sich die SPD auf dem richtigen Weg. Die Pflege der Bäume sollten möglichst die Auftraggeb­er gewährleis­ten, Baumpatens­chaften der Bürger wären gut. Beim Thema Dachbegrün­ung habe die SPD erfolgreic­h beantragt, die Förderung vor Ort weiterzufü­hren, so Adams.

Bedauerlic­h findet es die SPD, dass sich keine Mehrheit für mehr Tourismusf­örderung gefunden hat. Die Fraktion hatte dafür zusätzlich 10.000 Euro beantragt. Gerade in der Pandemieze­it finde Freizeitbe­schäftigun­g oft vor Ort statt, weshalb die Infrastruk­tur der Naherholun­gsgebiete verbessert werden sollte. Die SPD ist skeptisch, ob ein Stadtmarke­tingkonzep­t zeitnah hilft. Für sie ist der Tourismus eine „Zukunftsbr­anche in Hamminkeln“.

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RP-FOTO: SCHUBERT Die SPD möchte, dass Hamminkeln als Zuzugsgeme­inde – hier ein Blick auf das Neubaugebi­t Am Gut Vogelsang auf dem alten Sportplatz an der Brüner Straße – attraktiv bleibt.

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