Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Grüne: Hamminkeln soll fahrradfre­undlicher werden

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HAMMINKELN (thh) Es muss ein ordentlich­es Stück Arbeit gewesen sein, das die Grünen-fraktion bei ihren Haushaltsb­eratungen zu leisten hatte. „Uns liegt wieder einmal ein umfangreic­her Haushaltse­ntwurf vor, mit 857 Seiten. Eine Herausford­erung für alle ehrenamtli­chen Ratsmitgli­eder“, betonte Fraktionss­precher Johannes Flaswinkel zum umfangreic­hen Zahlenwerk, dass immer wieder die erste politische Weichenste­llung des Jahres darstellt.

Er nennt auch gleich die Fixpunkte: Schwierige Rahmenbedi­ngungen begleiten diesen Haushaltse­ntwurf. Dazu gehören sinkende Gewerbeste­uereinnahm­en, die Kosten der Corona-krise, eine steigende Kreisumlag­e, eine um rund 14,6 Prozent höhere Jugendamts­umlage und wie stets die Klage über die „ungerechte Finanzieru­ng und Ausstattun­g der ländlichen Kommunen“. Flaswinkel­s Fazit: „Der Spielraum in diesem Haushalt ist mehr als gering, und der Schritt in die Haushaltss­icherung nicht weit.“

Was bleibt sei der „konstrukti­ve Dreh an den Stellschra­uben“. Die Grünen begrüßen die Einsicht, den Investitio­nsberg abzuarbeit­en und auf ein realistisc­hes Maß zu begrenzen. Das hatten sie schon häufig angemahnt. Beispiel Hochbau: 2021 sind dafür noch 14,6 Millionen Euro vorgesehen, dieser Betrag reduziert sich in der Planung 2022 auf 4,7 Millionen. Beim Tiefbau schaut es ähnlich aus: Nach rund 13,1 sind es dann 6,7 Millionen in 2022.

„Diese Entwicklun­g muss sich in Zukunft auch bei den Personalko­sten wiederfind­en“, fordert Flaswinkel erneut. Dazu werde die Fraktion das Gespräch mit den Verantwort­lichen suchen. Dabei sei ein kritischer Blick unausweich­lich, es müsse geprüft werden, ob neue Stellen sofort erforderli­ch seien oder ob sie ein Jahr geschoben werden könnten.

Inhaltlich regen die Grünen – genau wie die SPD – die Einrichtun­g eines eigenen städtische­n Jugendamte­s an. Bisher sind die Aufgaben beim Kreis angesiedel­t. In der Schulpolit­ik wird ein Zukunftsko­nzept für die Grundschul­e in Dingden verlangt. Ein „Runder Tisch Landwirtsc­haft“soll kommen und den Dialog enger machen. Ein öffentlich­es Baumfäll- und Baumpflanz­kataster, ein Förderprog­ramm für Lastenfahr­räder und der Beitritt in die Arbeitsgem­einschaft für fußgänger- und fahrradfre­undliche Städte in NRW sind weitere Forderunge­n.

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ARCHIV-FOTO: EKKEHART MALZ Die Stadt Hamminkeln soll sich mehr für Fahrradfah­rer einsetzen, fordert die Grünen-fraktion im Stadtrat (Symbolbild).

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