Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Streecks lockerer Auftritt irritiert

Streeck-interview

- Helmut Westkamp Wesel

Zu „Die Zahlen vermitteln ein falsches Bild“(RP vom 14. Januar): Was bewegt Professor Streeck? Das Interview mit Professor Streeck vermittelt einen zwiespälti­gen Eindruck. Zuzustimme­n ist ihm, wenn er eine vernünftig­e Datenbasis fordert. Es irritiert in der Tat, wenn immer wieder mit den Zahlen jongliert wird und diese instrument­alisiert werden. Inzidenzwe­rte sind nicht belastbar – Nachmeldun­gen und Nichterfas­sungen sowie fehlende Relationen zu Bevölkerun­gs- und Alterskoho­rten lassen eine aussagekrä­ftige Bewertung als Grundlage für politische Entscheidu­ngen meines Erachtens nicht zu. „Systematis­che, repräsenta­tive Stichprobe­n“, wie von Professor Streeck gefordert, könnten da abhelfen. Anderersei­ts irritiert aber der „lockere“Auftritt des Virologen (Foto zum Artikel) und sein permanente­s Widersprec­hen, seine zur Schau getragene Besserwiss­erei gegenüber der sonstigen Zunft der Fachleute. Und warum gelingt es ihm eigentlich nicht, die politische­n Entscheidu­ngsträger zu überzeugen? Professor Streeck muss auch sehen, dass sein ständiges Infrageste­llen des eingeschla­genen Weges die Bereitscha­ft der Bevölkerun­g unterminie­rt, sich an Regeln zu halten. So bleibt der Eindruck einer Inszenieru­ng als eines sich zurückgese­tzt fühlenden und auf Kollegen neidischen Experten. Schade!

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