Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

BVB wendet Blamage gerade so ab

Erst in der Verlängeru­ng verhindern die Dortmunder dank Torjäger Haaland das Pokal-aus gegen Paderborn.

- VON HEINZ BÜSE UND STEFAN TABELING

DORTMUND (dpa) Borussia Dortmund hat sich ins Viertelfin­ale des Dfb-pokals gezittert und den Achtelfina­l-fluch mit großer Mühe vertrieben. Nach zuvor drei Knockouts im Kreis der letzten 16 Teams gelang dem Revierklub mit dem hart erkämpften 3:2 (2:2, 2:0) nach Verlängeru­ng über den Fußball-zweitligis­ten SC Paderborn diesmal der Sprung in die nächste Pokal-runde. Damit wahrte der BVB die wohl letzte Chance auf einen nationalen Titel, doch die Vorstellun­g gegen den kessen Außenseite­r war alles andere als titelreif.

Erling Haaland bescherte dem BVB im leeren Dortmunder Stadion mit seinem Tor in der 95. Minute das Weiterkomm­en und wendete damit eine weitere Enttäuschu­ng der in der Meistersch­aft abgeschlag­enen Schwarz-gelben in dieser Saison ab. Vorausgega­ngen war ein fast fünfminüti­ges Video-studium, ob der Norweger zuvor im Abseits stand. Dabei hätte sich der BVB ein derart nervenaufr­eibendes Spiel nach frühen Toren von Emre Can (6. Minute) und Jadon Sancho (16.) ersparen können. Doch Julian Justvan (79.) und das späte Elfmeter-tor von Prince Owusu (90.+7) brachten die Ostwestfal­en zurück ins Spiel. Anders als noch beim Pokal-coup gegen das klassenhöh­ere Team von Union Berlin (3:2) Ende Dezember wurden die Paderborne­r für ihren Mut diesmal aber nicht belohnt.

„Es sind drei Spiele bis Berlin. Das ist ein erklärtes Ziel“, lautete der klare Auftrag von Bvb-sportdirek­tor Michael Zorc. Doch so einfach war es nicht.

Dabei fing alles so gut für den BVB an. Hatte Manuel Akanji nach der ersten Ecke noch die riesige Chance zur Führung per Kopf vergeben (6.), war Can Sekunden später zur Stelle. Nachdem die Ostwestfal­en nach einer Ecke völlig konfus agiert hatten, fiel der Ball vor die Füße des Mittelfeld­spielers, der aus kurzer Entfernung zur Dortmunder Führung einschoss. Der Bvb-express rollte danach weiter. Nur zwei Minuten später war Haaland frei durch, doch Sc-keeper Leopold Zingerle klärte in höchster Not. Den Nachschuss setzte Nico Schulz über das Tor.

Das Dortmunder Offensivsp­iel funktionie­rte trotzdem. Nach Zuspiel von Haaland war es Sancho, der Zingerle düpierte und auf 2:0 erhöhte. War es das schon? Mitnichten, die Gäste gaben sich keineswegs auf. Angetriebe­n von Trainer Steffen Baumgart stemmten sich die Paderborne­r mit mutigem Forechecki­ng gegen eine Niederlage. Und der SCP kam zu guten Chancen. Gleich zweimal musste Marwin Hitz, der wieder anstelle von Roman Bürki zwischen den Pfosten stand, gegen Dennis Srbeny (25.) und Jamilu Collins (31.) parieren. Dazu fälschte Can einen Collins-schuss beinahe ins eigene Tor ab (37.).

So trug der Außenseite­r zu einem höchst unterhalts­amen Spiel bei. Und das änderte sich auch im zweiten Durchgang nicht, als Srbeny (57.) und Chris Führich (72.) weitere Großchance­n vergaben. Die Dortmunder verwaltete­n in dieser Phase nur noch das Ergebnis, was bestraft wurde. Erst traf Justvan, dann handelte sich der BVB nach einem Foul von Felix Passlack gegen Sebastian Schonlau einen Strafstoß ein, den Owusu verwandelt­e. Doch der BVB hatte ja noch seinen Sturmriese­n Haaland, der Schlimmere­s verhindert­e. Trotzdem blieb es bis zum Schluss ein Zitterspie­l.

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FREDERIC SCHEIDEMAN­N/DPA ?? Dortmunds Jadon Sancho (l) schiesst das Tor zum 2:0 gegen Paderborns Torwart Leopold Zingerle (r).
FOTO: FREDERIC SCHEIDEMAN­N/DPA Dortmunds Jadon Sancho (l) schiesst das Tor zum 2:0 gegen Paderborns Torwart Leopold Zingerle (r).

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