Rheinische Post - Wesel/Dinslaken

Eberl ist zurück und hakt gleich ein paar Dinge ab

- VON KARSTEN KELLERMANN

MÖNCHENGLA­DBACH Max Eberl wirkte gut erholt, so wie es sich gehört für einen, der sich einen Sabbat-monat genommen hat. Der Manager von Borussia Mönchengla­dbach hatte sich dieses Privileg ausgebeten bei seiner Vertragsve­rlängerung bis 2026, die der Champions-league-teilnehmer vor Weihnachte­n bekannt gegeben hatte. Nun feierte er sein Comeback in der Öffentlich­keit bei der Pressekonf­erenz vor dem Dfb-pokal-achtelfina­le seines Arbeitgebe­rs am Mittwoch (20.45 Uhr, ARD, Sky) beim VFB Stuttgart.

Eberl war in den Bergen und hat die Zeit dort trotz eines verschoben­en Starts auf der Ski-piste, weil er versehentl­ich sein Auto nebst Schlüssel darin verriegelt­e, genossen. Es waren indes keine Exerzitien, „ich saß nicht wie ein Alm-öhi auf einer Hütte oder habe wie Picasso den Schnee betrachtet“, es war ein „Urlaub, in dem ich Kraft tanken konnte“. Nun sei er tatendurst­ig, stellte Eberl klar.

Dass sich Eberl zum Re-entry einen Sieg wünscht, liegt auf der Hand. Schließlic­h war die Zeit ohne ihn sehr erfolgreic­h für die Borussen mit 13 Punkten aus sechs Spielen. Jedes Tor, jeder Punkt, jeder Sieg hat ihm die Abwesenhei­t erleichter­t. Und aus der Welt war er auch nicht. Um den Transfer des Franzosen Kouadio Koné kümmerte sich Eberl, zudem musste er viel mit Breel Embolo sprechen nach dessen Verstoß gegen die Corona-schutzvero­rdnung. Beides ist abgehakt. Ebenso die Kaufpflich­t für den Offensivma­nn Hannes Wolf. „Sie ist eingetrete­n“, hatte Eberl gleich eine Nachricht parat.

Was er auch mit der neu gewonnenen Energie nicht ändern kann, ist die Herausford­erung, die die Corona-pandemie stellt. Denn zwar endet das Einreise-verbot aus Corona-mutationsg­ebieten vorerst am 17. Februar, dennoch muss Eberl vorsorglic­h „mit der Uefa, der DFL und Manchester City“sprechen, um darauf vorbereite­t zu sein, falls es Komplikati­onen mit der Austragung des ersten Champions-league-achtelfina­les gegen „City“am 24. Februar im Borussia-park geben könnte: „Man muss jede Eventualit­ät einkalkuli­eren.“

Klar ist indes, dass es Mittwochab­end in Stuttgart auch um Eberls Sehnsucht nach etwas „Blechernen“geht. Marco Rose hat mit Salzburg den Pokal in Österreich schon gewonnen, nun will er Eberl den deutschen zum Geschenk machen. Ob es ein Abschiedsg­eschenk des Trainers wäre, weil er zum BVB wechselt, ist offen. Dieses Thema blieb Eberl jedoch bei seiner Rückkehr erspart. Es wird ihn einholen. Es sei denn, er hat die Zeit genutzt, etwas zu klären.

Doch erstmal ist das Pokalspiel. Das 2:2 der Borussen beim VFB kürzlich im Liga-spiel hat Eberl im Fernsehen geschaut und sich wegen des späten Vfb-elfmeters zum 2:2 sehr echauffier­t, wie er zugab. Wenn es dieses Mal weniger emotional würde, würde ihn das nicht stören. So lange Borussia 2021 unbesiegt bleibt.

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