Rheinische Post - Wesel/Dinslaken
Sohn von Dietrich Thurau unter Verdacht
BONN (dpa) Die Nationale Anti-doping-agentur Deutschland (Nada) hat Ermittlungen gegen den früheren Radprofi Björn Thurau aufgenommen. Wie die Nada mitteilte, wurde ein Verfahren gegen den 32-Jährigen wegen „mehrerer möglicher Verstöße gegen Anti-doping-bestimmungen“eingeleitet. Thurau selbst äußerte sich auf Anfrage am Dienstag zunächst nicht zu den Vorwürfen.
Er war im Rahmen der „Operation Aderlass“und im Strafprozess gegen den Mediziner Mark S. aufgefallen. Unter anderem wurde er bei Polizeibefragungen des Radsportlers Pirmin Lang in der Schweiz belastet. Die Nada erhielt eigenen Angaben zufolge Informationen von Antidoping Schweiz und der Münchner Staatsanwaltschaft „bezüglich mehrerer dopingrelevanter Sachverhalte des Athleten in einem sportrechtlich nicht rechtsverjährten Zeitraum von 2011 bis 2014“.
Strafrechtlich sind die ihm vorgeworfenen Taten verjährt – in Deutschland ist das Anti-doping-gesetz erst Ende 2015 in Kraft getreten. Ob die Nada auch ein Disziplinverfahren anstrengt, entscheide sich erst nach Abschluss dieses nun eingeleiteten, sogenannten Ergebnismanagementverfahrens.
Thurau, der Sohn des früheren Radstars Dietrich Thurau, hatte seine Karriere nach der Saison 2019 beendet. Zuvor war er unter anderem für die internationalen Eliterennställe Europcar und Bora-argon – dem Vorgänger der heutigen Spitzenmannschaft Bora-hansgrohe – aktiv.